Sieben neue Padel-Plätze im Sportivo in Heilbronn-Frankenbach
Padel ist eine aufstrebende Sportart, die eine einzigartige Mischung aus Tennis und Squash darstellt. Ursprünglich aus Spanien stammend, erfreut sich Padel inzwischen weltweit großer Beliebtheit und wird aufgrund seiner einfachen Regeln und Spielweise, dem schnellen Tempo und dem sozialen Austausch immer populärer. Auch in Deutschland hat die Sportart Padel in den letzten Jahren eine erhebliche Entwicklung erlebt. Nicht zuletzt durch Padel-Bundestrainerin Jimena Gonzalez Galino, die ihre Damen bei den vergangenen zwei Weltmeisterschaften zu sehr guten achten Plätzen geführt hat. Die Wahl-Fleinerin trägt seit Jahren maßgeblich zur Förderung und Verbreitung von Padel in Deutschland bei und wünscht sich schon lange eine Anlage in Heilbronn. Diese hat sie nun im Sportivo in Frankenbach bekommen. Wir haben uns kurz vor der Eröffnung sowie beim Eröffnungsturnier Anfang Juli in der „Padelon“-Anlage im Sportivo umgeschaut und mit der gebürtigen Argentinierin gesprochen.
Autor: Lara Auchter
„Ende letzten Jahres waren es 200 Padel-Plätze in ganz Deutschland, sechs Monate später haben wir schon 300, und ich denke Ende des Jahres werden wir in Deutschland 500 Plätze haben“, erzählt uns Jimena Gonzalez Galino. Die Entwicklung ist rasant. Seit 2015 in Deutschland der erste Padelplatz eröffnet wurde, gründen sich immer mehr Vereine und bauen Plätze, besonders auf ehemaligen Tennisanlagen. „Padel spielt man immer zu viert, es können also bei einer Anlage mit sechs bis acht Plätzen um die 30 Leute gleichzeitig spielen. Beim Tennis steht man lange auf dem Platz und es spielen immer nur zwei Leute gegeneinander. Durch Padel bekommen mehr Menschen das Angebot, Sport zu treiben“, so die 45-jährige, die im argentinischen Mendoza aufgewachsen ist.
Padel wird auf einem 10×20 Meter großen Platz gespielt, in dessen Mitte, wie bei anderen Schlägersportarten, ein Netz gespannt ist. Das Spielfeld ist komplett von Glaswänden umgeben, die eine wichtige Rolle während des Padelspiels innehaben. Es wird immer im Doppel gespielt, jedes Team hat drei Versuche, den Ball über das Netz zurückzuspielen. Der Ball, ein Tennisball mit etwas weniger Luft, darf vor oder nach dem Auftreffen auf dem Boden die Wände berühren, solange er vorher das Netz passiert hat. Padel wird mit speziellen Schlägern gespielt, die kleiner und dicker als Tennis- oder Squash-Schläger sind. Ein charakteristisches Merkmal beim Padel ist die strategische Platzierung des Balls – Spieler nutzen häufig die Wände, um präzise und taktische Schläge auszuführen. Die Punkte werden wie beim Tennis gezählt: von 15 über 30, auf 40. Und beim Stand von 40:40 spielt man den Vorteil aus, bei dem das Team, das den nächsten Punkt gewinnt, diesen Vorteil erhält. So hat dieses Team die Möglichkeit, bei einem erneuten Punktgewinn das Spiel für sich zu entscheiden. Ein Padel-Match endet, wenn ein Doppel sechs Spiele gewinnt und dabei einen Vorsprung von mindestens zwei Spielen hat.
Seit Anfang Juli gibt es im Sportivo in Heilbronn nun eine Padel-Anlage mit sieben Plätzen, darunter ein einzigartiger Centercourt mit genügend Platz für eine Zuschauertribüne, um auch größere Turniere austragen zu können.
Die norwegische Firma Padelon hat es sich als Betreiber zur Aufgabe gemacht, den Sport in Deutschland voranzutreiben, noch populärer zu machen sowie dort Strukturen zu schaffen, wo es noch kaum welche gibt. In Heilbronn hat Padelon jetzt ihre bereits fünfte von insgesamt 30 geplanten Anlagen gebaut.
Padel-Bundestrainerin Jimena Gonzalez Galino. Foto: Seventyfour.studio
Die Bundestrainerin Jimena Gonzalez Galino, die schon 2016 gemeinsam mit ihrem Mann in die Region gezogen ist, wollte unbedingt eine Padelanlage in Heilbronn haben: „Ich kann doch nicht als Trainerin arbeiten und den Leuten erklären was Padel ist, ohne eigene Plätze zu haben. Heilbronn ist mein Zuhause und meine Basis als Bundestrainerin und ich bin froh, dass es nach all den Jahren Lobbyarbeit nun endlich eine große Padelanlage in Heilbronn gibt.“
Jimena Gonzalez Galino ist als Operations Managerin bei Padelon nicht nur für die neue Anlage in Heilbronn zuständig, sondern für den Betrieb der Padelon-Plätze in ganz Deutschland. Neben ihrem Job als Bundestrainerin ist die Sportlerin auch noch als Vorsitzende und Spielerin beim Padel-Bundesligaclub TC Pleidelsheim tätig und organisiert zusammen mit ihrem Mann und weiteren Mitstreitern die Padel-Liga Baden-Württemberg. „Wir wollen jetzt in Heilbronn nicht nur Spieltage der Baden-Württemberg-Liga austragen, sondern auch mit anderen Padelhallen wie Mannheim oder Karlsruhe eine Winterliga etablieren, sodass man das ganze Jahr ohne Wettereinschränkungen Padel spielen kann“, gibt sie stolz preis.
Die Anlage in Heilbronn wird privat betrieben und will durch erschwingliche Jahresbeiträge neue Padel-Freunde ansprechen. Das komplette Equipment wird zur Verfügung gestellt, Schläger können ausgeliehen werden. Zudem wird neben speziellen Nachmittags- und Feierabend-Tarifen auch ein kostenloses Schnuppertraining angeboten – für Erwachsene und Kinder. Schüler können außerdem für nur sieben Euro eine Stunde lang mit einem eigenen Trainer spielen.
Die Bundestrainerin sagt dazu: „Wir wollen uns zuerst eine Community aufbauen, auch durch besondere Aktionen und Events wie z.B. ‚Americanos‘, bei denen ca. 15 Minuten auf einem Platz gespielt und danach durchgewechselt wird, sodass jeder immer mit und gegen jeden spielt. Padel macht großen Spaß und lässt Menschen sehr leicht soziale Kontakte knüpfen. Besonders bei Kindern ist das extrem wichtig. Unser Ziel ist es, dass jeder einfach zu uns kommen kann und immer eine Gruppe zum Spielen findet.“
Geplant sind auch „After Work Padel“-Abende, bei denen jeder, der möchte, für zehn Euro mit anderen Feierabendsportlern Padel spielen kann.
Insgesamt bietet Padel eine aufregende Mischung aus Geschicklichkeit, Strategie und Teamwork. Es ist ein Sport, der für alle Altersgruppen und Fähigkeiten zugänglich ist. Die wachsende Anzahl von Padelplätzen und die steigende Beliebtheit in Deutschland zeigen, dass dieser faszinierende Sport hierzulande eine vielversprechende Zukunft hat und sich immer mehr etabliert – seit Juli nun auch in Heilbronn.