Jugend Meisterschaften in der DAV Kletterarena

Seit 2002 betreibt die Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins mit viel Erfolg im alten E-Werk – einem Kraftwerksgebäude aus dem 19. Jahrhundert – das Alpinzentrum als Vereinssitz. Das Sportangebot umfasst nicht nur das Klettern, sondern auch Wandern, Mountainbiking sowie Kajakfahren. Mit über 17.000 Mitgliedern, einem Einzugsgebiet, das weit über die Grenzen des Landkreises Heilbronns hinausgeht, und sechs Bezirksgruppen kann der DAV auf viele Helfer und Ehrenamtliche zurückgreifen, wenn sie benötigt werden. Gebraucht wurden sie in diesem Jahr definitiv schon, als die Sektion Heilbronn zwei große Jugend-Meisterschaften innerhalb weniger Wochen austrug und somit Gastgeber für die besten Nachwuchskletterer des Landes war.

Autor: Lara Auchter

7. August 2023

Kletter-Action beim Deutschen Jugendcup am Kletterturm bei der Kletterarena

Foto: DAV / Pavlo Vekla

Das erste große Event war der BaWü Jugendcup im Bouldern am 18. März 2023. Ein spektakulärer Wettkampftag voller Emotionen und spannender Momente. 150 junge Klettersportler fanden den Weg in die Boulderhalle, um sich wichtige Punkte für die Jugendcup Gesamtwertung zu sichern. Der Baden-Württembergische Jugendcup wird als Wettkampfserie ausgetragen, bei der in diesem Jahr fünf verschiedene Termine in den Kategorien Boulder, Lead und Speed stattfinden. Am Ende der Serie wird der Gesamtsieger in den jeweiligen Altersklassen Jugend A/Junioren, Jugend B und Jugend C gekürt. Beim BaWü Cup in Heilbronn gingen auch neun Sportlerinnen und Sportler aus der heimischen Sektion an den Start. Darunter der erst 15-jährige Joshua Uhl, der in der Jugend B das Finale erreichte und dort einen guten achten Platz belegte.

Wenige Wochen später fand am Pfingstwochenende der Deutsche Jugendcup im Lead- & Speed-Klettern statt. Die Meisterschaften wurden am Kletterturm außerhalb der Kletterarena ausgetragen. Unter freiem Himmel, mit bestem Wetter, leckerer Verpflegung, spannenden Augenblicken und ordentlich Kampfgeist war am Samstag mit dem Lead- und am Sonntag mit dem Speed-Klettern grandioses Wettkampfambiente geboten. Es traten jeweils die besten deutschen Kletterer der männlichen und weiblichen Jugend A und Jugend B an und zeigten beeindruckende Leistungen.

Der Klettersport hat in den letzten Jahren allgemein ordentlich an Popularität zugelegt. Einer der Gründe dafür: Mit den drei verschiedenen Disziplinen Lead-Klettern, Bouldern und Speed-Klettern ist für jeden Kletterbegeisterten etwas dabei.

Beim Lead-Klettern, auch Sportklettern genannt, versuchen die Sportler, eine vorher festgelegte Route entlang einer hohen Wand zu erklettern. Die Routen werden individuell für den Wettbewerb geschraubt. Die Kletterer sehen die Route erstmalig, wenn sie selbst an der Reihe sind, und müssen innerhalb kürzester Zeit einen Weg finden, um diese zu meistern. Bei einem Boulder-Wettkampf stehen kurze Routen im Fokus – meist an nur wenige Meter hohen Wänden in Berg- oder Klippenform. Die Athleten haben eine begrenzte Anzahl von Versuchen, um eine Route zu lösen und den sogenannten Top-Griff zu erreichen. Beim Speed-Klettern geht es darum, so schnell wie möglich eine bestimmte Route an der Kletterwand zu bewältigen. Die Route ist bei jedem Wettkampf dieselbe, weshalb national wie auch international Zeitrekorde aufgestellt werden können. Zwei Athleten starten gleichzeitig an zwei identischen Routen und klettern nebeneinander an gegenüberliegenden Wänden hoch. Gewonnen hat derjenige, der als Erster den Zielgriff erreicht.

Mit einer eigenen Boulderhalle, dem außenstehenden Kletterturm, einer extra Kletterwand im Freien sowie der Kletterhalle mit einer 18 Meter hohen Innenwand ist das Landesleistungszentrum in Heilbronn eigentlich prädestiniert für solche hochklassigen Wettkämpfe wie in diesem Frühjahr.

Die Organisation für die beiden Events lief schon Monate im Voraus. Es wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, ob Gastronomie und Verpflegung, Kommunikation, Betreuung, Sponsoring und Sicherheit. Jede Gruppe hat die von ihr verlangten Aufgaben perfekt erfüllt und insgesamt drei großartige Wettkampftage auf die Beine gestellt.

Auch die jeden Tag über 50 benötigten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich hauptsächlich aus Vereinsmitgliedern zusammengesetzt hatten, haben ihr Bestes gegeben und durchaus zu erfolgreichen Meisterschaften beigetragen.
Gerade wegen dieser Größenordnung, ob sportlich oder personell, ist Heilbronn ein gern angefragter Austragungsort für nationale Wettbewerbe – und das sicher auch in Zukunft.