Amelie Kühne: Abschluss-Expedition nach Grönland

Autor: Lara Auchter

26. Juli 2023

Amelie Kühne wurde Ende 2020 als jüngste Kletterin in den Expeditionskader des DAV aufgenommen. Dort trainierte sie drei Jahre für eine große Abschlussexpedition, für die sie nun am 11. Juli in den Flieger stieg.

Gemeinsam mit fünf weiteren Kletterinnen, einer Expeditionsärztin und einer Trainerin ging es bis zum 9. August für vier Wochen nach Grönland. Die komplette Tour wurde von den sechs Mädels sorgfältig geplant und vorbereitet – Gepäck, Essen, Basecamp und Routen…

Mit dem Flieger in Island angekommen, fuhren sie weiter nach Grönland in ein kleines Fischerdorf, wo sie nochmals einkauften, umpackten und ein letztes Mal Schießtraining durchführten, um sich im Ernstfall vor Eisbären und weiteren Wildtieren schützen zu können. Zum Basecamp, zwischen zwei Fjorden auf Eis gelegen, ging es mit dem Boot. Ab dann waren sie komplett auf sich alleine gestellt.

Die 21-jährige Untereisesheimerin berichtete uns kurz vor dem Expeditionsstart: „Wir haben uns diesen Ort und dieses Basecamp ausgesucht, weil dort noch niemand war und wir unbedingt Erstbesteigungen und neue Linien klettern wollen. Es war natürlich organisatorisch viel Arbeit und es wird bestimmt nicht alles nach Plan laufen, aber wir sind alle voller Vorfreude und können es kaum erwarten bis es los geht.“

In den ersten Tagen vor Ort wird zuerst die Umgebung erkundet, bevor es auf die ausgewählte Felswand geht: „Wir hoffen natürlich, dass die Bergqualität tatsächlich so gut ist, wie wir den Bildern entnehmen konnten. Dann können wir auch mehrere Tage an der Wand sein und dort mit Schwebebetten schlafen, bevor wir die Berge erklimmen.“

Amelie Kühne teilte uns auch ihre Gefühlslage vor der großen Expedition mit: „Ich bin natürlich aufgeregt, aber freue mich auch ungemein. Die Gruppe ist super cool und wir verstehen uns alle sehr gut. Ich wünsche mir einfach, dass all unsere Erwartungen erfüllt werden, wir eine neue Linie besteigen können und immer mit Spaß bei der Sache sind. Es wird auch spannend zu sehen, ob wir genug Essen eingepackt haben oder es mit Bären zu tun bekommen, aber es wird auf jeden Fall eine unfassbare Erfahrung.“

Foto: DAV / Silvan Metz