RED DEVILS Heilbronn: Saisonziel Playoff-Halbfinale

Eigentlich hätte 2022/23 für die RED DEVILS Heilbronn eine Übergangssaison werden sollen. Die Konsolidierung nach der Corona-Zeit stand im Vordergrund und das Erreichen der Playoffs war nur hinter vorgehaltener Hand als Ziel genannt worden. Nach einer durchwachsenen Vorrunde marschierte man dann jedoch ungeschlagen durch die Rückrunde und qualifizierte sich direkt für die Playoffs. Jetzt steht für den Ringer-Bundesligisten die Saison 2023/24 an. Wir haben mit Headcoach Adam Juretzko gesprochen und ihn nach der Zusammenstellung des Kaders sowie die Ziele für die am 30. September beginnende Hauptrunde gefragt.

Autor: Ralf Scherlinzky

26. Juli 2023

Headcoach Adam Juretzko musste in der letzten Saison mit 51 Jahren mehrfach auf der Matte aushelfen. Dies soll in der neuen Saison nicht mehr vorkommen. Lizenziert wurde der Routinier aber dennoch.

Foto: RED DEVILS / Fotoclub Heilbronn

„Unser größtes Problem in der letzten Saison war, dass wir vor allem in der Vorrunde oft Gewichtsklassen unbesetzt lassen mussten, weil wir unsere ausländischen Ringer zum Teil nicht aus ihren Ländern herausbekommen konnten. Dadurch waren wir für unsere Gegner leicht auszurechnen. Dazu kam, dass unsere besten Leute in den wichtigen Kämpfen nicht für uns verfügbar waren, weil sie mit ihren Nationalteams unterwegs waren“, sagt Adam Juretzko.

Daraus haben die RED DEVILS für die Kaderzusammenstellung gelernt, so der 51-Jährige weiter. Um die Löcher der Vorsaison zu stopfen, habe man davon abgesehen, Topleute aus den führenden Ringernationen zu verpflichten. „Im Februar, wenn die heiße Phase der Bundesliga-Playoffs beginnt, sind parallel die Europameisterschaften. Dazu finden 2024 die Olympischen Spiele statt, also müssen die Sportler schauen, dass sie sich qualifizieren. Da würden unsere Playoffs keine Rolle mehr spielen und die Ringer wären für uns nicht greifbar“, erklärt Juretzko. Deshalb setze man eher auf Leute aus der nominell zweiten Reihe ihrer Nationen, die fast das gleiche sportliche Level haben, sich aber um internationale Meisterschaften keine Gedanken machen müssen.

Besonders freut sich Adam Juretzko über die Rückkehr des Heilbronner Eigengewächses Alexander Jakob. Der 25-Jährige ging zuletzt in der Oberliga für die SG Weilimdorf auf die Matte und ist jetzt bereit für sein Bundesliga-Debüt. Mit ihm, Lom-Ali Eskiev, Andreas Walter, Karan Mosebach, Abus Magomedov und Etka Sever wurde die Deutsch-Achse punktuell verstärkt. Dazu kommen die erfahrenen Ahmet Peker (Türkei) und Ardit Fazljija (Schweden). Intressante Info am Rande: Eskiev, Mosebach und Magomedov sind nicht nur als Ringer, sondern auch als MMA-Fighter aktiv.