Madalena Seidel – Bronze bei der U18-Weltmeisterschaft
Mit gerade einmal 16 Jahren hat Madalena Seidel bereits beeindruckende Meilensteine in ihrer jungen Eishockeykarriere erreicht. Nach einem fantastischen Turnier mit der U16-Nationalmannschaft bei den Olympischen Jugendspielen in Südkorea vor genau einem Jahr folgte nun die Teilnahme in der Division Ia der U18-Weltmeisterschaft. Dort eroberte die Talheimerin mit der deutschen Nationalmannschaft die Bronzemedaille und stellte dabei ihr Talent eindrucksvoll unter Beweis. Gleichzeitig markiert ihr Schritt vom SC Bietigheim in den Frauenbereich zum Bundesligisten Mad Dogs Mannheim einen neuen Meilenstein in ihrer sportlichen Entwicklung. Bei ihrem Besuch in der SPORTHEILBRONN-Redaktion erzählt die Schülerin der Lauffener Hölderlin-Realschule von den Höhen und Tiefen der WM, ihrer Eingewöhnung in Mannheim und ihren Plänen für die Zukunft.

Autor: Lara Auchter
Madalena, herzlichen Glückwunsch zur tollen U18-Weltmeisterschaft! Wie hast du das Turnier erlebt?
Madalena Seidel: Vielen Dank! Die WM war eine unglaubliche Erfahrung. Natürlich hätten wir gerne den Aufstieg in die Top-Division geschafft, aber der dritte Platz ist trotzdem etwas, auf das ich stolz bin. Wir hatten eine starke Vorbereitung und sind mit großen Erwartungen ins Turnier gestartet. Die ersten beiden Spiele liefen auch sehr gut, aber leider konnten wir unser Niveau nicht durchgehend halten und haben unser Potenzial nicht ausschöpfen können.
Welche Momente waren bei der Weltmeisterschaft besonders prägend für dich?
Madalena Seidel: Einerseits war es natürlich toll, bei einem so hochkarätigen Turnier wie der Weltmeisterschaft dabei zu sein und Trikots mit unseren Namen auf dem Rücken zu tragen – das gibt es nur bei solchen Events. Andererseits war die Niederlage gegen Frankreich ein Wendepunkt, der uns wirklich zusetzte. Trotzdem haben wir als Team viel gelernt – über uns selbst und darüber, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Momenten zusammenzuhalten.

Wie im Verein trägt Madalena Seidel auch bei der Nationalmannschaft die Rückennummer 20. Foto: TeamDeutschland
Neben der Weltmeisterschaft gab es für dich einen weiteren wichtigen Meilenstein: den Schritt ins Erwachsenenhockey bei den Mad Dogs Mannheim. Wie verlief deine Eingewöhnung?
Madalena Seidel: Der Schritt in die Frauenbundesliga war definitiv ein Highlight für mich. Die Mannschaft hat mich von Anfang an super aufgenommen, und ich habe mich gleich wohlgefühlt. Das Spielniveau in der Bundesliga ist beeindruckend – die Geschwindigkeit und die Spielintelligenz haben mich wirklich überrascht. Auch unser Trainer hat mich sehr unterstützt und mir die Möglichkeit gegeben, viel Spielzeit zu sammeln. Das ist in meinem Alter nicht selbstverständlich und motiviert mich ungemein.
Was waren die größten Herausforderungen für dich?
Madalena Seidel: Definitiv die Balance zwischen Schule und Eishockey zu finden. Ich bin oft unterwegs für Spiele und Lehrgänge, was viel Organisation und Disziplin erfordert. Zum Glück bekomme ich Unterstützung von meiner Familie und meinem Umfeld. Außerdem ist der Sprung vom Jugend- zum Frauen-Eishockey in Bezug auf die körperliche Spielweise eine Umstellung, aber ich habe das Gefühl, dass ich mich immer besser anpasse.

Durch ein Doppelspielrecht darfst du für die Mad Dogs in der Frauenbundesliga starten, obwohl du noch im Nachwuchs des SC Bietigheim-Bissingen spielst. Was sind die größten Unterschiede der beiden Vereine?
Madalena Seidel: Die Mad Dogs sind ganz anders organisiert. Sie sind ein Bundesligateam und fest im Fraueneishockey verankert. Es gibt mehr Videoanalysen, intensivere Trainings und auch die Anforderungen im Spiel sind höher. Das hilft mir aber, mich stetig weiterzuentwickeln. Letztendlich ist es nicht fair, beide Vereine zu vergleichen. In Mannheim spiele ich Bundesliga und in Bietigheim mit den U17-Jungs. Beides bringt mich enorm weiter und hilft mir in meiner Entwicklung auf dem Eis.
Welche Ziele hast du dir für die Zukunft gesteckt?
Madalena Seidel: Kurzfristig möchte ich mich weiterhin bei den Mad Dogs Mannheim beweisen und so viel wie möglich von meinen erfahrenen Mitspielerinnen lernen. Langfristig wäre es ein Traum, in der A-Nationalmannschaft zu spielen und vielleicht sogar einmal bei einer WM oder Olympia dabei zu sein. Ich möchte einfach mein Bestes geben und schauen, wie weit ich kommen kann.
Mit 16 Jahren hast du in deiner noch jungen Karriere schon viel erlebt. Siehst du dich als Vorbild für noch jüngere Spielerinnen, die einen ähnlichen Weg gehen?
Madalena Seidel: Ich finde es wichtig, anderen zu zeigen, dass man mit harter Arbeit und Leidenschaft viel erreichen kann. Es ist schön, wenn ich junge Spielerinnen inspirieren kann. Ich versuche immer, positiv zu bleiben und mein Bestes zu geben, damit andere sehen, dass alles möglich ist.