Julian Schmiech – Best Practice für Karriereplanung

Autor: Lara Auchter

4. Februar 2025

Julian Schmiech ist eines der größten sportlichen Talente der Region. In den vergangenen Jahren sammelte der Kanute der TSG Heilbronn im Juniorenbereich zahlreiche nationale und internationale Medaillen. Jetzt, da es für den Schüler des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums auf das Abitur zugeht, steht der 17-Jährige vor zentralen Fragestellungen für seine weitere Karriere.

Muss er seinen Lebensmittelpunkt an den Bundesstützpunkt nach Karlsruhe verlagern oder kann er sich als Spitzensportler und Mensch auch vom heimischen Leingarten aus weiterentwickeln? Ist es realistisch, die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles anzupeilen? Wie kann er seine sportliche Karriere und das angestrebte Studium unter einen Hut bekommen?

Seit November 2024 steht ihm Nico Lang zur Seite – ursprünglich als Athletik- und Fitnesstrainer in der Sporthalle Massenbachhausen, inzwischen aber schon längst auch als persönlicher Leistungskoordinator und „Geschäftsführer Schmiech“, wie Lang sich selbst schmunzelnd bezeichnet.

„Ich stand früher an der Schwelle, um beim Karlsruher SC Fußballprofi zu werden, hatte aber niemanden, der sich ganzheitlich um meine Karriere gekümmert hat. Das war einer der Gründe, weshalb ich es nicht geschafft habe“, berichtet der 34-Jährige. Auf Basis der Erfahrungen aus der eigenen Karriere unterstützt Nico Lang nun Julian Schmiech. „Ich bilde quasi die zentrale Schaltstelle für Julian bei allem, was ihn beschäftigt. Wir sind dabei, eine intelligente Infrastruktur zu schaffen, in der alle Zahnrädchen ineinander greifen, um seine Karriere weiter zu formen.“

Sein Ziel für Julian Schmiech, so Lang weiter, sei es, für diesen in der Region solche idealen Bedingungen zu schaffen, dass er nicht komplett an den Stützpunkt nach Karlsruhe wechseln muss, sondern weiterhin in Heilbronn trainieren und, in Kooperation mit dem Spitzensportstipendium am Bildungscampus, auch hier studieren kann. „Eigentlich bietet Heilbronn mit dem Bildungscampus und der neuen Bekenntnis der Stadt zum Spitzensport die idealen Voraussetzungen, dass talentierte Sportlerinnen und Sportler nicht schon in jungen Jahren ihre Heimat verlassen und an einen Bundes- oder Olympiastützpunkt wechseln müssen. Mit Julian bauen wir gerade ein Best Practice Beispiel auf, wie gelebte Sportförderung aussehen kann“, so Nico Lang.

Noch benötigt es private Initiativen wie die der Familie von Julian Schmiech, um einen jungen Sportler in der Region an die Spitze bringen zu können. Die Ansätze sind jedenfalls vielversprechend – und wer weiß, vielleicht müssen künftig nicht mehr alle Talente schon in jungen Jahren an die Stützpunkte abwandern…