DOG-Leistungsplakette für Extremläufer Jürgen Mennel

Autor: Ralf Scherlinzky

26. April 2020

Jürgen Mennel ist ein Phänomen – anders kann man es nicht ausdrücken. Als Extremläufer hat der 59-Jährige unglaubliche sportliche Leistungen vollbracht. Seine Lebenslaufleistung liegt bei 440.000 Kilometern, was einer elffachen Umrundung der Weltkugel gleichkommt. Zwei Deutsche Meisterschaften und eine Vizeweltmeisterschaft im 100-Kilometer-Lauf, sowie der 2.200 Kilometer lange Lauf von Heilbronn nach Athen zum 2500-jährigen Jubiläum des Athen-Marathons gehören zu den sportlichen Höhepunkten des gebürtigen Neckarsulmers.

Doch die eigenen sportlichen Leistungen sind nur die eine Seite des Sporttherapeuten, der bei der Stiftung Lichtenstern mit Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen arbeitet. Die andere Seite von Jürgen Mennel setzt sich für Umweltschutz, Inklusion und andere soziale Themen ein.

Anfang März wurde er im Heilbronner Rathaus mit der Leistungsplakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) für besondere Leistungen im Sport und für die olympische Idee ausgezeichnet. „Jürgen Mennel ist eine Persönlichkeit, die sich in der Gesellschaft im Sinne der olympischen Idee besonders verdient gemacht hat“, sagte die Vorsitzende der DOG-Gruppe Heilbronn, Sigrid Seeger-Losch, bei ihrer Laudatio im Heilbronner Rathaus. „Mit Zähigkeit, Ausdauer und großer Willenskraft setzt er sich seit über 30 Jahren für sportsoziale und sportökonomische Projekte ein. Ob beim Umweltmarathon von Hannover zum Umweltgipfel in Berlin, bei seinem Lauf nach Athen, beim Partnerschaftslauf von Heilbronn nach Solothurn oder beim jährlichen Lichtenstern-Marathon mit beeinträchtigten Menschen – Jürgen Mennel schafft es wie kein anderer durch sein persönliches Engagement wichtige Themen in den Fokus zu rücken.“

Auch die Heilbronner Bürgermeisterin Agnes Christner zeigte sich von der Lebensleistung von Jürgen Mennel beeindruckt: „Ihre Leistungen und ihr Engagement verdienen unsere absolute Hochachtung.“

Der Geehrte selbst übte sich in Bescheidenheit und dankte vor allem seiner Frau Ursula. „Ohne ihr Engagement und ihre Unterstützung wäre dies alles nicht möglich gewesen“, so Jürgen Mennel, der mit dem Fakt überraschte, nie mit einem Trainer zusammengearbeitet zu haben: „Mein Leben wurde geprägt von Spontaneität. Ich war noch nie einFreund von Timetables und habe alles intuitiv gestaltet. Damit bin ich bis heute gut gefahren. Einen Trainer habe ich nie gebraucht.“