Mentale Gesundheit: Sportler berichten vom Druck im Sport
Wir haben zehn Sportlerinnen und Sportler aus der Region zu einer Gesprächsrunde in die Libermenta Privatklinik Schloss Freudental eingeladen und dabei Unterstützung von einer Expertin für Sportpsychiatrie und Sportpsychotherapie bekommen: Dr. Petra Dallmann ist nicht nur Chefärztin der psychiatrischen Klinik, Psychotherapeutin am Olympiastützpunkt Heidelberg und ehemalige Olympia-Schwimmerin, sie hat mit „Athletes in Mind“ auch eine Online-Plattform als kompetente Anlaufstelle für Sportlerinnen und Sportler mit psychischen Problemen ins Leben gerufen. Auszüge aus der zweieinhalbstündigen Diskussion geben wir hier für unsere Leser wieder.

Autor: Lara Auchter

Fast jeder kennt „das Loch“
„Loch“ war an diesem Abend das wohl meistzitierte Wort, das sowohl im Zusammenhang mit dem Karriereende als auch beim Thema Verletzungen, Niederlagen und Comebacks genannt wurde. Oder auch, wie bei David Wrobel, im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. „Ich bin 2021 nach Tokio in ein olympisches Loch gefallen“, berichtet der ehemalige Diskuswerfer. „Beim Wettkampf in Tokio habe ich mich an meinem bereits operierten Ellbogen verletzt. Als ich wieder zurück in Deutschland war, rief ich meinen Trainer an und erfuhr von seiner Frau, dass er während meines Flugs verstorben war. Mein Ellbogen musste ein zweites und 2022 ein drittes Mal operiert werden. Das war alles zu viel für mich. Ich habe mich ins Auto gesetzt, bin allem entflohen und für eine Woche in die Berge gefahren, wo ich mich zum ersten Mal wieder richtig frei fühlen konnte.“
Von verletzungsbedingten mentalen „Löchern“ berichten auch andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Ich musste wegen einer Verletzung an der Achillessehne drei Monate pausieren und hatte dadurch eine totale Identitätskrise“, erinnert sich Stefanie Megerle. „Für mich lag der Fokus nur auf dem Sport. Als dieser plötzlich weg war, wusste ich auf einmal nicht mehr, wer ich war“, so die aus Öhringen stammende Kickboxerin weiter.
Auch Tizian Lauria spricht von einer Identitätskrise im Jahr 2024: „Innerhalb von drei Monaten hatte ich mir dreimal das gleiche Band am Fuß abgerissen. Dazu kamen ein Bandscheibenvorfall und zwei Muskelfaserrisse. Der Körper hat komplett gestreikt und auf einmal stand ich ohne mein großes Ziel, die Teilnahme an der Europameisterschaft, da.“
Kerstin Laib berichtet von Depressionen, als sie „nach einem heftigen Sturz ein halbes Jahr nichts mehr machen“ konnte. Die fünffache Streetboard-Weltmeisterin aus Stuttgart hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht und gibt ihre eigenen Erfahrungen mit Ängsten, Blockaden und Stimmungstiefs inzwischen als Mentaltrainerin an andere Sportlerinnen und Sportler weiter – wie auch Elisabeth Brandau.
Yannik Gerland (28)
ehem. Leichtathlet
Athletenmanager
Kerstin Laib (44)
Streetboard
5-fache Weltmeisterin
Martin Jiranek (55)
Eishockey, sportlicher Leiter
Heilbronner Falken
Stefanie Megerle (29)
Kickboxen/Pointfighting
Silber World Games 2025
Tizian Lauria (22)
Kugelstoßen
2x U23-Europameister
Mit dem Karriereende zurechtkommen
Die Olympia-Teilnehmerin von 2021 im Cyclo-Cross ist gerade jedoch noch selbst in der Identitätsfindungs-Phase, nachdem sie im Frühjahr 2025 mit 39 Jahren ihre aktive Karriere beendet hat. „Ich habe drei Kinder, bin Handwerksmeisterin, selbstständige Heilpraktikerin, habe einen Fahrradladen, gebe Coachings und halte Vorträge. Mit dem Sport konnte ich mir dazu immer einen Ausgleich schaffen und einiges dadurch verarbeiten, dass ich mich auf dem Rad ausgepowert habe. Jetzt ist der Leistungssport nicht mehr da, verarbeiten muss ich aber trotzdem. Es fällt mir schwer, mich jetzt ins ‚normale Leben‘ zu integrieren. Vor kurzem habe ich nun meinen ersten Triathlon gemacht. Es ist wie eine Sucht“, sagt die Schönaicherin, die schon in ihrer Jugendzeit mit einer Essstörung zu kämpfen hatte.
Im Gegensatz zu Elisabeth Brandau hatte sich Yannik Gerland nach seinem Karriereende komplett vom Sport losgesagt. „Ich war 26 und hatte schlichtweg keine Lust mehr auf Sport, ging weder ins Fitnessstudio noch Fußballspielen. Ich wollte das Leben leben, das ich bis dahin nicht gekannt habe. In dieser Zeit bin ich neu nach Stuttgart gezogen und war ganz gut unterwegs, ehe mich ein Freund mit ins Studio genommen hat. Da kam dann die Lust am Sport zurück“, so der aus Baunatal stammende ehemalige 3000-Meter-Hindernis-Läufer, der heute nebenberuflich als Athletenmanager tätig ist.
Obwohl sie ihre aktive Karriere als Schwimmerin schon 2009 beendet hatte, hat auch Petra Dallmann noch Momente, an denen sie dem Leistungssport nachtrauert: „Eigentlich ist es lächerlich, aber wenn ich eine Schwimm-WM oder Olympische Spiele anschaue, kommen mir Gedanken an ein Comeback“, so die 46-jährige Heidelbergerin. „Mir fehlen manche Dinge immer noch – dieses Hinarbeiten auf ein Ziel, die Hochs und Tiefs des Sports…“
Von einem soften Übergang nach dem Karriereende berichtet dagegen Martin Jiranek. „Ich war nach über 600 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga mit 37 Jahren körperlich müde und musste doppelt so hart trainieren, als mit Mitte 20. Da ich am College in den USA im Rahmen meines Stipendiums eine Ausbildung zum Lehrer gemacht hatte, konnte ich nach dem Ende meiner aktiven Karriere 2007 in Nürnberg direkt als Nachwuchstrainer weitermachen und das Vermissen des Wettkampfs durch den Trainerjob kompensieren“, so der gebürtige Kanadier, der heute als Sportdirektor und Co-Trainer beim Eishockey-Oberligisten Heilbronner Falken tätig ist. „Mein einziger Fehler war, dass ich mich habe überreden lassen, noch in der vierten Liga als Spieler auszuhelfen. Das hat mich dann auch in ein Loch reingezogen, da ich wusste, was ich auf dem Profilevel konnte, und nun erkennen musste, wie wenig davon in der Amateurliga noch übrig geblieben war.“
Da er inzwischen auch in Krefeld, Frankfurt, Nürnberg und Heilbronn als Headcoach tätig war, ist er auch mit „Jiranek raus!“-Rufen vertraut. „Das bin ich gewohnt und es ist immer ein Spaß, das zu hören“, lacht der 55-Jährige. „Ich habe gelernt, dass du im Sport nicht zu hoch fliegen darfst, wenn du gewinnst, weil du am nächsten Tag schon wieder einen heftigen Crash erleiden kannst. Und wenn du verlierst, darfst du dir das nicht zu sehr zu Herzen nehmen, weil es sonst umso schwieriger ist, wieder aufzustehen. Deshalb darf man solche Rufe von den Fans nicht zu nah an sich ranlassen.“
Durch Long Covid gerät das Leben aus den Fugen
In einer extrem schwierigen Lebensphase befindet sich momentan Katharina Schiele. Die aus Heilbronn stammende Kugelstoßerin und Rasenkraftsportlerin leidet seit 2022 an einem Post-Covid-Syndrom. „Ich habe Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen und Schwindelattacken. Lange wusste niemand, was mit mir los ist und ich hatte schon an mir selbst gezweifelt. Inzwischen bin ich arbeitsunfähig, was große finanzielle Schwierigkeiten mit sich bringt“, erzählt die 25-Jährige, die weiterhin am Olympiastützpunkt Stuttgart trainiert. „Mein ganzes Leben hat sich immer um den Sport gedreht, und plötzlich ist durch die Krankheit alles aus den Fugen geraten.“
Schon öfter wurde Katharina Schiele danach gefragt, weshalb sie immer noch trainiert, wenn sie doch „eh nicht mehr gut“ sei. „Solche Kommentare tun weh. Aber zum einen will man mit 25 nicht so vom Sport abtreten, und zum anderen ist gerade das Training meine Lebensversicherung. Unsere Trainingsgruppe ist wie eine Familie, und wenn es mir richtig schlecht geht und Freunde wie Tizian und David einen blöden Spruch machen, dann päppelt mich das wieder total auf.“
Mentaler Missbrauch
Fiese Kommentare wie dieser sind für die Studentin nicht neu: „Bis ich 16 Jahre alt war, habe ich geturnt. Da wurde ich von meinen Trainern wegen meiner Größe und des damit einhergehenden Gewichts gemobbt. Auf der anderen Seite musste ich dann trotz eines Ermüdungsbruchs im Fuß und trotz einer Bindehautentzündung bei Wettkämpfen antreten, weil sie mich gebraucht haben. Als Kind konnte ich das alles nicht einschätzen. Als ich dann mit 14, 15 aber parallel mit der Leichtathletik begonnen habe, konnte ich sehen, dass dies nicht normal ist.“
Tizian Lauria weiß aus eigener Erfahrung genau, wovon Katharina Schiele spricht. „Ich war als Kind auch einen Tag beim Turnen in Stuttgart zum Probetraining. Da wurde ich acht Stunden am Stück angebrüllt. Gottseidank haben meine Eltern gleich die Reißleine gezogen und mich stattdessen zum Leichtathletiktraining gebracht.“
Die „ganz normale Härte“
Madeleine Mohrhardt kennt die Härte des Boxsports schon aus ihrer Amateurzeit. Strenge Gewichtskontrollen, das ständige Notieren von Mahlzeiten, das regelmäßige Wiegen – auch außerhalb von Wettkämpfen – gehörten damals zum Alltag. Das Einhalten des Kampfgewichts war eine ständige Aufgabe, die viel Disziplin verlangte. Oft bedeutete Training nicht nur Technik und Kondition, sondern auch Einheiten mit mehreren Schichten Kleidung übereinander, um durch zusätzliches Schwitzen Gewicht zu verlieren. Für die junge Athletin war das zu dieser Zeit selbstverständlich, sie hinterfragte die Methoden kaum. Rückblickend spricht die heutige Profiboxerin und Sportpsychologin von einer sehr harten Schule, die fordernd und manchmal auch extrem war – eine Phase, die sie geprägt hat und die sie heute mit mehr Abstand einordnen kann.
Martin Jiranek wundert sich darüber, dass es in den Einzelsportarten durchgehend enge Bindungen zwischen jungen Athleten und ihren Trainern gibt: „Im Eishockey ist es so, dass du im Nachwuchs alle zwei Jahre einen neuen Coach bekommst. Und im Profibereich wird dann meist nach eineinhalb Jahren der Trainer rausgeschmissen. Wenn du bei uns einen schlechten Trainer hast, kannst du die Zeit überbrücken, bis ein guter nachkommt. Ich hatte als Spieler bestimmt 25 bis 30 Coaches. Aber bei euch ist das ja eine volle Abhängigkeit, die über eure ganze Karriere entscheiden kann!“
Elisabeth Brandau (39)
Radsport
Olympia-Teilnehmerin 2021
David Wrobel (34)
Leichtathletik Landestrainer
Olympia-Teilnehmer 2021
Maddie Mohrhardt (28)
Profiboxerin
Dt. Meisterin Leichtgewicht
Markus Pommer (34)
Rennfahrer
European Le Mans Cup
Katharina Schiele (25)
Kugelstoßen, Rasenkraftsp.
Dt. Hochschulmeisterin
Keine Angst, aber Nervosität und Respekt
Interessiert folgt Markus Pommer der Diskussion und berichtet von ganz anderen Herausforderungen im Motorsport. „Du musst natürlich den Spagat zwischen dem Rauskitzeln der letzten Zehntel und dem Abfliegen in der Kurve finden, aber Angst hatte ich dabei eigentlich nie – eher Nervosität und Respekt“, berichtet der Untereisesheimer. „Den eigentlichen Druck hast du abseits der Rennstrecke. In einem Rennteam kommen zahlreiche Menschen aus den verschiedensten Ländern zusammen, die als Einheit funktionieren müssen. Da gibt es viele Reibereien. Und dann teilst du dir bei uns in den Prototypen-Serien das Cockpit mit einem anderen Fahrer – jeder fährt die Hälfte des Rennens, wir sind aber ein Team. Aber sind wir das wirklich? Du musst erst herausfinden, ob dein neuer Kollege tatsächlich mit dir oder gegen dich fährt. Da spielt ganz viel Politik mit“, so der ehemalige Formel-2-Pilot und Deutsche Formel-3-Meister, der schon über 300 Rennen im Auto sowie unzählige im Kart bestritten hat.
Arbeit mit Mentaltrainern
Während Markus Pommer („Wenn ich mal ein schlechtes Rennwochenende habe, dann schaue ich gerne meine besten Rennen an, um zu sehen, wen ich schon alles besiegt habe.“) nicht mit einem Mentaltrainer arbeitet, sind sich fast alle anderen Teilnehmer einig, dass Mentaltrainer für Leistungssportler wichtig sind – auch wenn David Wrobel zugibt, dass er als aktiver Sportler immer „einer war, der es lieber mit sich ausgemacht hat“.
Für Tizian Lauria war die Arbeit mit seinem Mentalcoach für seine Titelverteidigung bei der U23-Europameisterschaft essenziell, wie er berichtet: „Die Favoritenrolle im Vorfeld war etwas völlig Neues für mich. Deshalb haben wir gemeinsam eine mentale Taktik ausgearbeitet, um mit der Drucksituation umzugehen. Ich habe mir schon Monate vor dem Wettkampf vorgestellt, wie ich den Moment nach dem Wettkampf erleben würde – wie fühle ich mich, was rieche und schmecke ich, was erlebe ich. Ich habe mir vorgestellt, wie ich meinen Titel verteidige und mit einem Wikingerhelm vor dem norwegischen Publikum meinen Sieg feierte. Das hat geklappt (lacht)“ – siehe Foto auf Seite 20.
Die Bürde der Favoritin kennt auch Stefanie Megerle sehr gut. Die Heilbronner Kriminalpolizistin ist seit 2006 Mitglied der Nationalmannschaft im Kickboxen und gilt seit Jahren als die beste deutsche Pointfighterin in ihrer Gewichtsklasse – jedoch bis Ende 2024 nur so lange, bis eine große internationale Meisterschaft anstand. „Ich wurde mehrfach Vize-Weltmeisterin und habe dort Jahr für Jahr die Finalkämpfe verloren. Bei Europameisterschaften bin ich meist gleich in der ersten Runde rausgeflogen. Ich bin verzweifelt, weil es bei den Saisonhöhepunkten einfach nicht klappen wollte. Besonders hat mich unter Druck gesetzt, wenn mir die Leute gut zugeredet haben: ‚Jetzt aber, Steffi, gell, diesmal klappt es‘ – das war absolut keine Hilfe“, verdreht sie die Augen.
Der Gamechanger war ein Gespräch mit ihrem Freund, einem Kickboxer aus Schottland. „Er hat mir von Gesprächen mit meinen Gegnerinnen berichtet, die allesamt Angst davor hatten, gegen mich zu kämpfen. Das war mir bis dahin nicht bewusst. Seither habe ich es mit mentalem Training geschafft, das zu drehen. Ich konnte 2024 erstmals das EM-Finale erreichen und direkt den Titel holen. Und jetzt habe ich bei den World Games nur um Haaresbreite Gold verpasst.“
Schockierendes aus den USA
Yannik Gerland verbrachte insgesamt sechs Jahre mit Sportstipendien an US-amerikanischen Universitäten. „Der Sport hat dort einen ganz anderen Stellenwert, und mit einem Stipendium wird dir jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Drei Viertel der Unis sind besser ausgestattet als die Olympiastützpunkte in Deutschland. Der Erfolgsdruck ist aber gleichzeitig auch enorm, und wenn du nicht performst, verlierst du dein Stipendium – so ging es mir auch“, berichtet der ehemalige Hindernisläufer. „Auch das Thema Mental Health wird dort sehr groß geschrieben und jede Uni hat mehrere Psychologen. Das Problem ist aber, dass die Hemmschwelle, dieses Angebot zu nutzen, zu groß ist. So kommt es, dass sich an jeder Uni pro Jahr fünf bis zehn Leute das Leben nehmen. Das darf eigentlich nicht sein.“
Fazit
Egal in welcher Sportart, egal auf welchem sportlichen Level – die Gesprächsrunde hat uns gezeigt: Hinter fast jedem Namen und Erfolg stehen auch dunkle Momente, die es ernstzunehmen gilt. Dies ist im Sport gottseidank inzwischen auch angekommen, wie Petra Dallmann weiß: „Bei meinem Karriereende 2009 gab es noch keinen einzigen Sportpsychiater in Deutschland. Jetzt sind wir ein Netzwerk von rund 50 Kollegen. Das ist noch nicht genug, aber es geht voran.“
Mit ihrer Arbeit an der Libermenta Klinik und mit „Athletes in Mind“ leistet sie aktiv einen großen Beitrag dazu.
Athletes-In-Mind.de – Seelische Gesundheit im Leistungssport
Seit Dezember 2021 ist die Website www.athletes-in-mind.de online, eine Anlaufstelle für Sportlerinnen und Sportler, die Interesse an psychischer Gesundheit im Leistungssport und/oder einen Bedarf an sportpsychiatrischer und psychotherapeutischer Hilfe haben.
Intuitiv und medial vermittelt, verbindet man mit Spitzensportlern meist das Bild eines leistungsstarken, widerstandsfähigen und mental starken Menschen.
Dieses Bild beginnt sich langsam zu wandeln und facettenreicher zu werden – nicht zuletzt auch aufgrund von Sportlern wie Michael Phelps, Lindsey Vonn, Naomi Osaka und Simone Biles und auch zunehmend mehr deutschen Fußballspielern, die mutig über ihre seelischen Belastungen sprechen, sowie der Aufklärungsarbeit von Institutionen wie der Robert-Enke-Stiftung.
Im Leistungssport steht meist das Physische im Vordergrund. Trainer, Physiotherapeuten, Leistungswissenschaftler und Sportmediziner arbeiten daran, die Leistungsfähigkeit des Körpers zu verbessern, ihn gesund zu halten und Erkrankungen zu heilen.
Dementsprechend liegt ein hohes Verständnis für die körperlichen Anforderungen und Belastungen vor. Im Gegensatz dazu ist allerdings das Bewusstsein für die mit dem Leistungssport einhergehenden seelischen Belastungen weniger verbreitet: Beispielsweise die zunehmende Professionalisierung und Medialisierung, sowie Risikosituationen wie Verletzungen, Karriereende oder die Anforderungen an Gewicht und Aussehen.
Athletes in Mind möchte aufklären, unkompliziert unterstützen und bisherige Angebote verknüpfen. Die Webseite soll:
- eine Informationsquelle zum Thema psychische Gesundheit, psychische Probleme und psychische Erkrankungen darstellen.
Präventionsstrategien vorstellen. - Wege zu Unterstützungsangeboten aufzeigen.
- entstigmatisieren und ermutigen durch Erfahrungsberichte von Sportlern, die über ihre schwierigen Lebensphasen und den Umgang damit berichten.
- kostenlos und individuell über passende Hilfsangebote informieren und bei Bedarf auch anonym dabei helfen, Kontakt zu Sportpsychiatern und Sportpsychotherapeuten herzustellen.
Athletes-in-mind.de wurde von den ehemaligen Leistungssportlerinnen Dr. Petra Dallmann und Dr. Brit Wilsdorf ins Leben gerufen.