TSG Heilbronn träumt von Snooker-Arena

Autor: Michael Roll

27. Januar 2019

Ein regnerischer Januar-Samstag, alles ist still im Billard-Zentrum beim Heilbronner Pfühl. Nichts deutet auf die Brisanz der Begegnung in der Snooker-Bundesliga hin.

An den vier Snookertischen treten die TSG Heilbronn und der SC Mayen-Koblenz gegeneinander an. Beide zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga noch ungeschlagen, am Ende sollte es nach acht umkämpften Partien zumindest für eine Mannschaft die ersten Minuspunkte der Saison geben. Die wenigen Zuschauer verharren, entgegen der Übertragung bei den Profis auf Eurosport, in kompletter Stille, um die Spieler nicht zu stören. Schnell wird klar was hier gerade passiert: Die besten Snookerspieler der Bundesliga duellieren sich auf allerhöchstem Niveau.

Konzentration und innere Ruhe, das sind die Tugenden, die ein guter Snookerspieler benötigt. Nach der ersten von zwei Runden liegen die Heilbronner allerdings bereits mit 1:3 zurück. „Noch ist nichts entscheiden, das können wir nochmal umdrehen“, zeigt sich Mannschaftsführer Pedro Chacon zuversichtlich. Schließlich stehen auf Heilbronner Seite mit Patrick Einsle (2009), sowie Richard Wienold (2017) gleich zwei ehemalige und mit Michael Schnabel der amtierende Deutsche Meister im Team der Heilbronner.

Doch spätestens als Michael Schnabel im Duell der Giganten knapp gegen Profispieler Lukas Kleckers verlor, war die erste Saisonniederlage perfekt. Am Tag darauf ging auch der Rückkampf in Koblenz verloren, so dass die Deutsche Meisterschaft wohl bereits zu Gunsten des SC Mayen-Koblenz entschieden ist.

Doch in Heilbronn plant man schon weiter an der Zukunft. „Wir planen in der ehemaligen Pfühl-Gaststätte eine Snooker-Arena zu errichten mit vier Tischen und Zuschauerplätzen“, erläutert Chacon die Pläne der Snookerabteilung.

„Wir sind mit der Hockeyabteilung in engen Gesprächen, um das Gebäude optimal zu nutzen und nicht nur ein Billard-Zentrum, sondern auch ein Vereinsheim für die Hockeyspieler im Legasus-Hockeypark zu realisieren“. Bei Chacon, der einst bereits den Umbau der ehemaligen Kegelbahn zum heutigen Billardzentrum mitorganisiert hatte, funkeln die Augen bei dem Gedanken an die Snooker-Arena. Dass er auch bei diesem Umbau mit seiner Hilti sämtliche Löcher in die Betondecke bohren wird, scheint gesichert.

Foto: Marcel Tschamke