Trainerwechsel beim TSB Horkheim: Volker Blumenschein ist wieder da

Bereits von 2006 bis 2013 war Volker Blumenschein Trainer beim TSB Horkheim, stieg mit den „Hunters“ von der Baden-Württemberg Oberliga in die 3. Liga auf und feierte zahlreiche Erfolge. Gleich mehrere Vizemeisterschaften, Pokalsiege und Supercup-Erfolge konnte Blumenschein mit dem TSB bejubeln.

Fotos: Marcel Tschamke

Autor: Michael Roll

20. Juli 2018

Im Jahr 2013 verabschiedete sich der heute 50-Jährige nach sieben erfolgreichen Jahren zum TV Oppenweiler. „Es mangelte mir in Horkheim damals an der sportlichen und finanziellen Perspektive. Die Global Player aus der Region waren nicht bereit den Spitzensport in der Region zu fördern. Dies ist zum Glück heute anders“, so Blumenschein zu seinem damaligen Abschied. Es zog ihn zum Lokalrivalen TV Oppenweiler, mit dem Blumenschein ebenfalls den Aufstieg in die 3. Liga feiern durfte. Von dort ging es vor zwei Jahren weiter zur HSG Böblingen/Sindelfingen, zu der der Ditzinger eine besondere Beziehung hat: „Ich habe früher in Böblingen gespielt, war in Sindelfingen Spielertrainer bevor ich 2006 zum TSB kam. Zur Zeit der Trennung vom TV Oppenweiler war ich beruflich sehr stark eingespannt, wollte eigentlich eine Handballpause einlegen. Aber als der Anruf von der HSG Böblingen/Sindelfingen kam, habe ich sofort zugesagt den Verein zu unterstützen. Ich hatte zu den Spielern, wie auch zum Vorstand, immer einen sehr guten Draht und hatte eine wirklich gute Zeit bei der HSG, die mit dem Aufstieg in die Württembergliga gekrönt wurde. Aber als Horkheim rief, war es mir nicht möglich zu widerstehen. Der TSB ist für mich doch eine Herzensangelegenheit.“

Sofort nachdem der bisherige TSB-Trainer Jochen Zürn angekündigt hatte den Verein zu verlassen, beauftragte der zweite Vorsitzende Michael Löbich seinen Vereinskollegen Marco Starz, bei Blumenschein anzurufen. „Das war ein Mittwoch, und freitags drauf haben wir uns vor einem VfB-Spiel in Murr in einem Schnellrestaurant getroffen. Der Vertrag war dann auch ziemlich schnell unterschrieben“, so Löbich.

Am 24. Juli treffen um 19 Uhr dann beide Kooperationsvereine in der Stauwehrhalle zur offiziellen Saisoneröffnung des TSB aufeinander. „Solche Spiele sind für uns sehr wichtig. Zum einen natürlich der sportliche Reiz, zum anderen als Dankeschön für unsere zahlreichen Helfer und Gönner, die uns das ganze Jahr unterstützen. FrischAuf! fährt in der Vorbereitung ja nicht irgendwo hin, sie erwarten von uns ja auch einen sportlichen Wert. Für mich persönlich gibt es als erstes offizielles Spiel in Horkheim natürlich einfachere Gegner, das ist auch klar. Wenn das schwäbische Aushängeschild im Handball zu dir zu einem Vorbereitungsspiel kommt, ist das auch eine perfekte Gelegenheit, um die eigene Mannschaft mit den Neuzugängen vorzustellen. Was kann es besseres geben als dieses Highlight in der ersten Vorbereitungsphase?“

Blumenschein gerät ob den Vorbereitungsgegnern etwas ins Schwärmen: „Wir spielen in Bad Wimpfen gegen die SG Leutershausen, ein langjähriger Ligarivale, gegen den wir uns zahlreiche Duelle geliefert haben. Dazu treffen wir in Ditzingen auf den Bundesliga-Aufsteiger aus Bietigheim und wer weiß, vielleicht dürfen wir im Pokal auch noch gegen den dritten schwäbischen Bundesligisten TVB Stuttgart ran“, spricht Blumenschein auf das größte Highlight in der Vorbereitung an.

In der Tat ist der Kontakt zwischen Blumenschein und den TSB-Verantwortlichen nie abgerissen, regelmäßige Telefonate und gelegentliche Treffen zeugen von echten Freundschaften. Volker Blumenschein: „Als ich gehört habe, dass fast alle, mit denen ich sieben Jahre bereits zusammengearbeitet hatte, noch am Start sind, fiel mir die Entscheidung sehr leicht. Die Zusammenarbeit mit FrischAuf! Göppingen wurde inzwischen noch einmal intensiviert, auch im Umfeld hat sich sehr viel getan. Vor allem dank des professionellen Engagements von Joachim Weineck und Damaris Schneider ist der TSB im Sponsoringbereich ein großes Stück weitergekommen. Auch die neue LED-Wand, die der Förderverein ermöglicht hat, hilft ungemein weiter. Auch die Stadt Heilbronn investierte einiges in die Stauwehrhalle, nach der Installation der neuen Tonanlage wird noch die Beleuchtung auf LED umgestellt. Es tut sich sehr viel in Horkheim, da konnte ich nicht nein sagen“.

Insbesondere das Engagement der Schwarz-Gruppe mit den Marken Lidl und Kaufland imponiert Blumenschein: „Zum Glück haben die Global Player in der Region erkannt, dass wir Handballer Woche für Woche Spitzenleistungen abrufen, die es wert sind, dass man sie unterstützt. Ich habe immer gesagt, dass der Handball in Heilbronn gerne einen Gegenpol zum Fußball in Stuttgart werden kann. Inzwischen ist auch der Handball in Stuttgart sehr stark im Kommen. Es wäre doch toll, wenn wir in Heilbronn etwas ähnlich Professionelles im Handball aufstellen könnten.“

Dabei ist für die Zukunftsplanung natürlich die Kooperation mit FrischAuf! Göppingen ein sehr wichtiger Baustein. Mit Sebastian Heymann wechselte eines der größten Talente in Deutschland auf der Rückraum-Links Position vom TSB nach Göppingen, umgekehrt spielt mit Tobias Gehrke ein Göppinger Eigengewächs beim TSB. „Am Ende der letzten Bundesligasaison hat man die Vorteile der Kooperation noch einmal deutlich gemerkt, als Tobias Gehrke in den letzten HBL-Spielen für FrischAuf! auflief und seine Sache vor allem in der Abwehr mehr als gut gemacht hat. So sind wir stolz mit Felix Weißer das nächste Göppinger Talent an den Spitzenhandball heranführen zu dürfen. Zudem wurde das Doppelspielrecht von Linus Mathes verlängert, für beide Vereine eine klare WinWin-Situation“, betont Löbich die Wichtigkeit der Kooperation.

Die Losfee bescherte dem TSB Horkheim nach der erfolgreichen Ausrichtung im vergangenen Jahr wieder ein Heimturnier in der ersten Runde des DHB-Pokal. So treffen in der ersten Runde des „Starting Four“-Turniers am 18. August um 20 Uhr der Bundesligist TVB Stuttgart und die DJK Rimpar aufeinander. Auf den TSB Horkheim wartet bereits um 17 Uhr der letztjährige Ligakonkurrent HG Oftersheim/Schwetzingen mit Ex-TSB-Spieler Mathias Polifka als Co-Trainer. Die HGOS wurde durch das „Staffeleinteilungsorakel“ dieses Jahr in die Ost-Staffel versetzt, für den TSB Horkheim ist dieses Spiel ein echter Härtetest. Eine Woche später steht dann um 20 Uhr der Ligaauftakt mit dem Derby gegen den Lokalrivalen HC Oppenweiler/Backnang auf dem Plan.

Viele Erkenntnisse konnte Volker Blumenschein über seine Mannschaft noch nicht gewinnen. „Wir haben den Kader bewusst etwas abwehrlastig zusammengestellt, da die Abwehr so etwas wie mein Steckenpferd geworden ist. Wir haben eine sehr gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, in der Mannschaft steckt richtig viel Potenzial. Mit Frank Eisenhardt haben wir sogar noch einen sehr guten Abwehrspieler dazu bekommen“, gibt Blumenschein einen Überblick über den neuen TSB-Kader. Aus einer sicheren Abwehr heraus möchte er vor allem über den Gegenstoß schnelle, sogenannte einfache Tore erzielen.

Eisenhardt wird dabei allerdings nach einer Schulter-OP bei Mannschaftsarzt Dr. Mickel Washington zunächst noch zusehen müssen. Er absolviert derzeit mit TSB-Physio Hardy Denninger ein umfangreiches Reha-Programm, um schnellstmöglich wieder auf dem Feld zu stehen. „Mit Hardy Denninger haben wir den besten und erfahrensten Physiotherapeuten, den ich kenne. Er war auch ein Grund dafür, dass ich gerne zurückkommen wollte. Hardy wird Frank Eisenhardt die Rückkehr ins Mannschaftstraining ermöglichen. Beide arbeiten fast täglich an der fast komplett wiederhergestellten Schulter.“ (MR)