Thomas Ambiel: Traumstart in Spa-Francorchamps

Autor: Ralf Scherlinzky

5. Mai 2025

„Das war eigentlich nicht wirklich der Plan“, lacht Thomas Ambiel am Ostersonntag und schüttelt den Kopf. Gerade hatte er etwas geschafft, mit dem nicht wirklich zu rechnen war: Der 45-jährige Solofahrer feierte bei seinem Neueinstieg in den ADAC Prototype Cup direkt am ersten Wochenende den ersten Sieg.

Nach 18 Jahren Motorsportpause saß der Eppinger, der im Heilbronner Zukunftspark ein IT-Unternehmen betreibt, in Spa Francorchamps erstmals wieder in einem Rennen hinter dem Lenkrad.

Im ersten Lauf der Serie, die in der letzten Saison der Untereisesheimer Markus Pommer mit dem Team Gebhardt Motosport gewonnen hatte, landete er noch auf Platz sechs. Doch schon hier stand Thomas Ambiel bereits auf dem Siegertreppchen, war er doch mit 0,164 Sekunden Vorsprung Erster in der Trophy-Wertung für „Gentlemen Driver“ (Amateure und Semi-Profis) geworden.

Die große Überraschung folgte dann mit dem Sieg am nächsten Tag. „Ich habe definitiv von den Wetterkapriolen in den belgischen Ardennen profitiert“, strahlt Ambiel. „Schon beim Start hing eine Gewitterzelle über der Strecke. Da die Strecke in Spa sieben Kilometer lang ist, war ein Teil heftig nass, der andere aber trocken, was einen ziemlichen Reifenpoker zur Folge hatte. Ich war schon beim Testtag am Mittwoch sehr gut im Regen zurechtgekommen und habe alles auf die Karte Regenreifen gesetzt, da ich nicht so knüppelhart wie die jungen Wilden, sondern eher materialschonend fahre. Diese Fahrweise hat perfekt zu den nassen Bedingungen gepasst.“

Jubel bei Thomas Ambiel nach seinem überraschenden Sieg in Spa Francorchamps. Fotos: ADAC Motorsport

Als der in Führung liegende Keanu Al-Azhari, der ebenfalls früh auf Regenreifen umgestiegen war, ins Kiesbett rutschte, war der Weg für Thomas Ambiel frei. Mit ruhiger Hand, kühlem Kopf und heißem Reifen fuhr Ambiel seinen Duqueine-Prototypen vom Team Rinaldi Racing sicher als Erster ins Ziel.

Der Unternehmer hatte schon immer „Benzin im Blut“ und war vor seiner 18-jährigen Pause im Kartsport, im VW Lupo Cup sowie in der Nürburgring-Langstrecken-Serie aktiv.