Studenten-Sportart Floorball möchte in Heilbronn heimisch werden

Zu Beginn der Handballsaison 2019/20 kam Michael Schweikardt als neuer Trainer zum Heilbronner Drittligisten TSB Horkheim. Als Nachfolger von Volker Blumenschein übernahm er die Mannschaft im direkten Anschluss an seine eigene Karriere als aktiver Bundesliga-Handballer. Seinem ehemaligen Verein TVB Stuttgart ist er trotzdem treu geblieben und engagiert sich dort hauptberuflich in der Jugend- und Anschlussförderung in Bittenfeld. Wir haben uns mit Michael Schweikardt bei unserem Werbepartner Heilbronner Brauhaus getroffen und ihn nach seiner Arbeit in zwei Vereinen sowie nach der Entwicklung in Horkheim seit unserem letzten Gespräch (Ausgabe 12) gefragt…

Autor: Philipp Parzer

7. Juli 2020

Fragt man Passanten auf der Straße nach der Sportart Floorball, schwebt in den meisten Fällen ein großes Fragezeichen im Raum. In der Regel wird Floorball mit Hockey gleichgesetzt – doch weit gefehlt: Floorball ist viel rasanter und wird in der Halle gespielt.

„Es ist natürlich eine hockeyähnliche Sportart. Aber eher verwandt mit dem Eishockey, nur ohne Eis und Schlittschuhe“, erklärt der Baden-Württembergische Präsident Jürgen Wetteroth. So nutzen beispielsweise die Eisbären Berlin die Sportart, um Kinder schon frühzeitig an den Umgang mit dem Schläger zu gewöhnen.

Beim Floorball braucht man nur ein paar Sportschuhe, Sportsachen und einen Schläger, der je nach Körpergröße ca. einen Meter lang ist. Schutzausrüstung ist bis auf den Torhüter nicht notwendig. Gespielt wird mit einem Ball aus Kunststoff, der 26 Löcher hat und nur 23 Gramm wiegt.

Sowohl die Feldspieler als auch der Torhüter dürfen jederzeit während des Spiels in unbegrenzter Anzahl und Häufigkeit getauscht werden. Je nach Spielart wird in unterschiedlichen Blöcken, ähnlich dem Eishockey, gewechselt. Im Kleinfeld (24 x 14 Meter) wird drei gegen drei mit jeweils einem Torhüter und im Großfeld (40 x 20 Meter) fünf gegen fünf gespielt. Die Begrenzung des Spielfeldes ist bei den Spielen eine Bande, die vom Boden rund einen halben Meter in die Höhe ragt.

In den 1970er Jahren wurde Floorball in Schweden, Finnland und der Schweiz gemeinsam entwickelt. Vor allem in diesen Ländern, aber auch in Tschechien, zählt Floorball zu den beliebtesten Sportarten und füllt ganze Hallen mit vielen Zuschauern.
Neben dem Spielen mit dem Schläger darf der Ball beim Floorball mit dem Fuß gespielt, angenommen und im Notfall sogar weggekickt werden. Zunächst können Neulinge Floorball relativ leicht erlernen und wenige Trainingsstunden reichen schon aus, um Fortschritte zu erzielen.

Im Dezember 2014 wurde Floorball als 99. Sportart in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufgenommen, was die Chancen erhöht hat, dass der Sport sich bald olympisch auf einer größeren Bühne präsentieren könnte.

Vor allem in Hochschulstädten fasst der Floorballsport nach und nach Fuß – wie beispielsweise in Mosbach, wo Lena Wetter von den „Odenwaldwölfen“ dafür verantwortlich ist, dass viele Studenten und insbesondere Studentinnen der dortigen Dualen Hochschule (DHBW) mit dem Schläger hantieren.

Bisher ist die Region Heilbronn noch ein weißer Fleck auf der Floorball-Karte – ein Umstand den man gerne ändern würde.

Mit Danny Süßmilch und dem ehemaligen italienischen Nationalspieler David Gschlisser hat es bereits zwei passionierte Floorballer nach Heilbronn verschlagen. Zum Training pendeln beide wöchentlich nach Mosbach – ein nicht unerheblicher Aufwand. Floorball in Heilbronn würden beide begrüßen und unterstützen: „Die Sportart birgt großes Potenzial für Vereine der Universitätsstadt Heilbronn, um neue Mitglieder aus dem Kreis der Studentinnen und Studenten zu gewinnen.“

Gerne berät der Verband interessierte Vereine, die Floorball in ihr Angebot aufnehmen möchten. Mehr Info: www.floorball-bw.de