Sportkreisjugend-Zeltlager in Untergriesheim

Autor: Ralf Scherlinzky

2. Oktober 2018

Zum 64. Mal fand in den Sommerferien 2018 das Ferienzeltlager der Sportkreisjugend Heilbronn statt. Rund 110 Kinder aus dem Stadt- und Landkreis Heilbonn – alle zwischen neun und 15 Jahren – verbrachten 15 Ferientage auf dem Untergriesheimer Sportgelände an der Jagst.

„Die Lage für die Ferienfreizeit ist in Untergriesheim optimal. Wir haben hier den alten Sportplatz, einen Kunststoffrasen, vier Tennisplätze, die Jagst zum Baden, den Wald für verschiedene Geländespiele sowie für schlechtes Wetter die Sporthalle“, schwärmt Organisator Uwe Beckh. „Wie der Name schon sagt, dreht sich in den 15 Tagen natürlich das Meiste um den Sport, das Gesellschaftliche kommt aber auch nicht zu kurz.“

Wie zum Beispiel beim jährlichen Lagerfeuer. „Leider musste unser Lagerfeuer dieses Jahr wegen der Hitze und Trockenheit ausfallen“, bedauert der Leiter der Sportkreisjugend Heilbronn. „Das Lagerfeuer ist immer der Höhepunkt des Zeltlagers. Meist haben wir an diesem Abend um die 800 Leute hier – Eltern, ehemalige Zeltlager-Kinder sowie die Untergriesheimer Bevölkerung. Das ist immer eine besondere Atmosphäre bei dem fast 20 Meter hohen Feuer. Dieses Jahr mussten wir uns nun eben ein Alternativprogramm einfallen lassen, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch getan hat.“

Dass die Hitze in diesem Sommer sich auf das Zeltlager-Leben ausgewirkt hat, weiß auch Lagerleiterin Amira Tiyma: „Wir haben das Sportprogramm wegen der Hitze lockerer angehen lassen, haben viele Trinkpausen gemacht und immer darauf geachtet, dass sich die Kids mit Sonnencreme und Caps gegen die Sonne schützen.“

Dennoch haben wieder zahlreiche Kinder während der 15 Tage ihr Sportabzeichen mit Prüfungen in Leichtathletik, Schwimmen, Kraft-Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit abgelegt. „Die Gelegenheit, das Sportabzeichen zu machen, unterscheidet das Sportkreisjugend-Zeltlager von anderen Ferienfreizeiten“, sagt der Vorsitzende vom Stadtverband für Sport Heilbronn, Markus Otten. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb sich die Stadt Heilbronn maßgeblich an der Förderung des Zeltlagers beteiligt. „Damit leistet die Stadt einen großen Beitrag dazu, dass wir die 15 Tage Vollpension pro Kind sehr günstig für nur 295 Euro anbieten können“, bestätigt Uwe Beckh.

Der Anteil an Kindern aus der Stadt und aus dem Landkreis hält sich in etwa die Waage. Uwe Beckh: „Dieses Jahr waren es ein paar mehr aus dem Landkreis, aber das schwankt von Jahr zu Jahr.“

20 ehrenamtliche Betreuer kümmern sich während der 15 Tage um die Kinder. „Das sind – wie ich im übrigen auch – alles auch ehemalige Zeltlager-Kinder. Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Alle kennen die Abläufe, jeder weiß, wie der andere tickt“, schwärmt Amira Tiyma. „Hier entstehen Freundschaften für‘s Leben und wir haben hier einige Kinder dabei, deren Eltern sich damals als 14-, 15-Jährige selbst im Zeltlager kennengelernt haben.“

Der tägliche Ablauf beim Zeltlager ist straff organisiert. Amira Tiyma: „Um 7.30 Uhr werden die Kinder von der dritten Schicht der Nachtwache geweckt. Um 8 Uhr bis ca. 8.30 Uhr gibt es Frühstück, dann werden die Zelte rausgeputzt und die eingeteilten Zeltbesatzungen machen ihren Küchen- und Klodienst. Das Gruppenprogramm, bei dem wir die Kinder meist in Jahrgang und Geschlecht aufteilen, beginnt um 9 Uhr. Meist tun sich ein paar der 10er-Zelte für die sportlichen Aktivitäten zusammen, damit richtig Fußball oder Frisbee gespielt werden kann. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen, bis 14.30 Uhr ist Mittagspause. Danach servieren wir Obst und heiße Getränke. Von 15.30 bis 18 Uhr läuft dann der zweite Programmteil, ehe der Tag mit dem Abendessen und einem bunten Abendprogramm um 22 Uhr endet. Nachts haben wir eine dreischichtige Nachtwache, denn schließlich muss die Zeltlager-Fahne gegen Diebe beschützt werden. Da gibt es ein ziemliches Battle, denn wer es schafft die Fahne zu klauen, ist so etwas wie der King des Zeltlagers.“

Zwei Küchenfrauen und zwei „graue Eminenzen“ sorgen für die Verpflegung und für frisches Geschirr – unter ihnen Volker Franz, der uns erzählt: „Ich bin seit rund 40 Jahren dabei und arbeite täglich rund sieben Stunden. Meine Kinder waren beide hier und jetzt nehmen bereits meine Enkel am Zeltlager teil.“

Wenn unsere Leser diese Ausgabe des sportheilbronn-Magazins in der Hand halten, hat Uwe Beckh bereits mit der Organisation des Sportzeltlagers 2019 begonnen…

Fotos: Marcel Tschamke