SELGROS „Stille Helden des Heilbronner Sports“: Natascha Clark + Marco Baam (VfR Heilbronn)

Vormittags das Frankenstadion öffnen, in den Kabinen lüften und die Ausrüstung für jeden einzelnen Fußballer bereitlegen, damit er sich vor dem Spiel nur noch umziehen muss und sich vollkommen auf das Spiel konzentrieren kann. Dieser Ablauf klingt eigentlich nach den Aufgaben eines Helfers für den Spieltag einer höherklassigen Fußballmannschaft. Doch über diesen „Luxus“ dürfen sich auch die Spieler der ersten Mannschaft des VfR Heilbronn freuen. Verantwortlich dafür ist ihre Betreuerin Natascha Clark, die sich mit allen Belangen ihrer Jungs befasst. Ihr Mann Marco Baam ist außerdem Betreuer der zweiten Mannschaft. Trotz ihrer Großfamilie, die Zuhause auf die beiden wartet, stehen sie dem Verein immer zuverlässig zur Verfügung und sind die erste Anlaufstelle für den VfR-Vorsitzenden Onur Celik, wenn er Unterstützung braucht. Bei so einem großen Organisationstalent und Engagement ist auch uns klar: Natascha und Marco sind „Stille Helden des Heilbronner Sports“, die es mehr als verdient haben im SPORTHEILBRONN-Magazin vorgestellt zu werden.

Foto: Marcel Tschamke

Autor: Enny Bayer

28. Oktober 2020

Angefangen hat ihre Zeit beim VfR Heilbronn, als der neue Verein vor zwei Jahren nach Spielern gesucht hatte. Damals hat sich Marco für das erste Platztraining angemeldet und war seit der ersten Stunde ein Teil des wieder gegründeteten Traditionsclubs. Da er spielerisch nicht ganz mithalten konnte, wechselte der inzwischen 37-Jährige auf die Spielerbank der zweiten Mannschaft und fungiert seitdem als deren Betreuer. Welche Wirkung der Verein in Heilbronn eigentlich hat, war dem zugezogenen Starbucks-Storemanager damals nicht bewusst. „Wir haben uns sofort in den Verein verliebt und freuen uns seit Beginn an bei dem Aufbau des VfR dabei zu sein. Das ist sehr spannend und gibt einem selbst auch ein gutes Gefühl“, erzählt Marco Baam.

Dass seine Frau schließlich auch den Weg in das Vereinsleben gefunden hat, entstand durch die letztjährige Suche nach einem Betreuer für die erste Mannschaft: „Zu Beginn habe ich immer mal wieder bei der Jugendleitung mitgeholfen. Das hat aber zu viel Zeit beansprucht und ich habe mich davon zurückgezogen. Als dann dieses Jahr die Anfrage kam, habe ich lange gezögert und letztendlich doch zugesagt“. Seitdem gehört das Ehrenamt zu den gemeinsamen Hobbys des Paares und schafft einen guten Ausgleich zum Alltag.

„Vor jedem Spieltag gehen wir gemeinsam einkaufen, kaufen frisches Obst, Schokoriegel und alles andere, was die Jungs so brauchen, um sich vor oder während des Spiels zu stärken“, erzählt das engagierte Paar. Im Winter gibt es dann auch noch Tee für die Fußballer oder es werden ausreichend Pullover für die Auswechselspieler eingepackt. Auf dem Sportgelände geht es für Natascha Clark direkt weiter mit der Kabinenvorbereitung für ihre Mannschaft. Sie richtet den Platz, bereitet die Spielbälle vor oder hilft beim Aufbauen der Tore. Wann immer es geht, unterstützen die beiden sich gegenseitig bei ihren jeweiligen Teams. „Das hat den Vorteil, dass wir so zu allen Spielern ein Vertrauensverhältnis aufbauen können und sie uns schon kennen, wenn sie von der Zweiten in die Erste kommen und umgekehrt“, ergänzt Marco Baam.

Doch nicht nur im Fußballstadion sind die beiden ein eingespieltes Team. Mit insgesamt zwölf Kindern, von denen noch zehn bei ihnen zuhause wohnen, ist ein großes Talent an Organisations- und Zeitmanagement auch im Alltag gefragt. „Wir versuchen auch immer regelmäßig die Kinder mitzunehmen am Wochenende. Allerdings passen auch die älteren Kinder mal auf die Jüngsten auf, wenn wir zum Beispiel unter der Woche im Training sind oder eine längere Auswärtsfahrt haben. Wenn sie dabei sind, helfen sie auch immer freiwillig mit“, erzählt die zwölffache Mama. Bereits ihre kleinsten Jungs spielen in den Jugendteams des VfR Heilbronn mit, wodurch die ganze Familie voll in das Vereinsleben integriert ist.

Trotz des ganzen Aufwands, der durch die Großfamilie und das Hobby entsteht, stehen sie gerne für ihren Verein ein. Denn sie erhalten auch viele positive Rückmeldungen, was für sie wie ein Lohn für das Ehrenamt ist. „Das Umfeld in unserem Verein stimmt einfach und es ist immer wieder schön zur Mannschaft zu kommen. Die Spieler kommen inzwischen auch zu mir her und fragen, wie sie mir helfen, mir etwas Gutes tun können oder sie nehmen einen einfach mal in den Arm. Das ist eine schöne Bestätigung, dass man das richtige Hobby gefunden hat“, freut sich die 47-Jährige.

Liebe Natascha, lieber Marco, mit eurem Engagement tragt ihr einen wichtigen Teil zum erfolgreichen Weg des neuen VfR bei. Schön, dass ihr ein Teil des Heilbronner Sportlebens seid – solche „Stillen Helden“ brauchen wir im Sport!