Projekt Nachhaltiger Sport: das zweite Treffen der Vereine

In der letzten SPORTHEILBRONN-Ausgabe hatten wir darüber berichtet, dass wir zusammen mit den Heilbronner Vereinen das Projekt „Nachhaltiger Sport in Heilbronn“ gestartet haben. Beim gemeinsamen Workshop mit dem Sports for Future e.V. hatten im April 19 Vertreterinnen und Vertreter des Sports konstruktive Ansätze ausgearbeitet, wie sich die Vereine nachhaltiger aufstellen können. Vor der Sommerpause fand nun ein zweites Treffen statt, bei dem im VIP-Raum des Frankenstadions über konkrete Ansatzpunkte zur Umsetzung diskutiert wurde.

Die Teilnehmer der Diskussionsrunde (von links): Dr. Bettina Schmalzbauer (Teamleitung Klimaschutzleitstelle Stadt Heilbronn), Martin Kunz (RSG Heilbronn), Marika Scherlinzky (WinWin-Sportmarketing), Matthias Künzel (HSG Heilbronn), Stefanie Hägele (WinWin-Sportmarketing), Ralf Scherlinzky (WinWin-Sportmarketing), Altin Zhegrova (Abteilungsleiter Sport, Schul-, Kultur- und Sportamt), Andreas Germann-Holzapfel (RSG Heilbronn), Bernd Walter (SV Heilbronn am Leinbach), Oliver Seyboth (SV Heilbronn am Leinbach). Kniend: Jasmin Herrmann (FC Union Heilbronn).

Foto: SPORTHEILBRONN

Autor: Ralf Scherlinzky

4. August 2022

Eine gute Nachricht gleich vorab: Das Thema Nachhaltigkeit im Sport, das in der ursprünglichen Grundidee 2021 eigentlich nur als SPORTHEILBRONN-Beitrag geplant war, steht nun auch auf der Agenda der Stadt Heilbronn, die das Thema künftig gemeinsam mit uns begleiten wird.

Beim Treffen im Juli im VIP-Raum des Frankenstadions stand eine Ideensammlung zur Vorgehensweise auf dem Programm, wie die Vereine den Übergang von der Entwicklung von Ideen zur praktischen Umsetzung angehen können. Dr. Bettina Schmalzbauer, Teamleiterin der städtischen Klimaschutzstelle, legte zum Einstieg in ihrem Impulsvortrag dar, welche verschiedenen Bereiche der Begriff Nachhaltigkeit abdeckt: „Der Klimaschutz ist nur ein kleiner Bruchteil der Nachhaltigkeit, aber dafür ein entscheidender. Hier wirken sich schon die kleinsten Maßnahmen, die ein Verein treffen kann, positiv aus“.

Altin Zhegrova, Abteilungsleiter Sport des Schul-, Kultur- und Sportamts, berichtete, dass sich Heilbronn als Gastgeber eines Nationalteams für die Fußball-Europameisterschaft 2024 beworben habe. „Das Thema Nachhaltigkeit wird beim Deutschen Fußballbund bei der letztendlichen Vergabe der Standorte sehr groß geschrieben. Das passt nun perfekt damit zusammen, dass der Heilbronner Sport in diesem Bereich aktiv wird.“

In der folgenden Diskussion berichteten die Teilnehmer teils ernüchtert darüber, auf welche unerwarteten Widrigkeiten sie bei bisherigen Maßnahmen gestoßen sind, die sie bei ihren Veranstaltungen treffen wollten. So sagte Jasmin Herrmann, Nachhaltigkeitsbeauftragte des FC Union Heilbronn: „Wir hatten zuletzt ein dreitägiges Event im Stadion, bei dem wir die Essensausgabe mit Porzellan- statt Plastikgeschirr machen wollten. Bei der Planung standen wir vor dem Problem, wie wir das Geschirr spülen sollen. Eine mobile Spülmaschine wäre ziemlich teuer gewesen. Wir haben das Thema letztendlich an unseren Caterer abgegeben, aber das zeigt schon, mit welchen Themen wir uns künftig in Sachen Nachhaltigkeit beschäftigen müssen.“

Auch Matthias Künzel von der HSG Heilbronn hat sich mit dem Thema Geschirr schon auseinandergesetzt: „Es geht nicht nur um die Kosten für das Spülmobil. Du brauchst dafür auch noch einen Starkstromanschluss und musst dich um das Abwasser kümmern. Wir haben bei der HSG dazu noch das Problem, dass unsere Heimspiele auf vier verschiedene Sporthallen in Heilbronn verteilt sind. Wenn wir auf Porzellangeschirr umstellen wollen, müssen wir alles von einer Halle zur anderen transportieren – das ist nicht nachhaltig.“

Da schon allein die anwesenden Vereine komplett unterschiedliche Schwerpunkte und Sportstätten haben, wurde in dieser Runde klar: Es wird nicht DIE EINE Lösung für alle Vereine geben, um sich nachhaltiger aufzustellen. Deshalb konnte bei dem zweiten Treffen auch noch kein konkreter Maßnahmenkatalog aufgestellt werden. Vielmehr wird man bis zum nächsten Treffen im September Best Practice Beispiele aus anderen Regionen sammeln. Zum anderen wird aber auch bei den Heilbronner Vereinen abgefragt, welche Maßnahmen dort bereits greifen. Außerdem sollen die Vorstände und Mitglieder der Heilbronner Vereine weiter für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden.

Wir bleiben an dem Thema dran und werden weiterhin in jeder SPORTHEILBRONN-Ausgabe über den aktuellen Stand informieren.