Mika Wagner: Deutscher Meister U17/18 am Barren

2020 zog Mika Wagner als 13-Jähriger von Heilbronn nach Berlin, um dort am Sportinternat seine schulische und sportliche Laufbahn fortzusetzen. Jetzt, mit 17 Jahren, feierte der Turner der TG Böckingen seinen bislang größten Erfolg: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Biedenkopf in der Altersklasse 17/18 Jahre gewann er seinen ersten Deutschen Meistertitel und holte dazu noch im Mehrkampf, an den Ringen und am Reck jeweils die Bronzemedaille. Wir haben nach der DM mit Mika gesprochen.

Autor: Ralf Scherlinzky

6. August 2024

Mika Wagner (links) mit seinem Trainer Brian Gladow, der in Berlin auch Milan Hosseini und Daniel Wörz betreut. Foto: privat

Herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Erfolg. Hattest du damit gerechnet, mit vier Medaillen von der DM nach Hause zu kommen?

Mika Wagner: Nein, absolut nicht. Ich gehöre in der Altersklasse 17/18 ja zum jüngeren Jahrgang und habe im Mehrkampf maximal auf Platz vier oder fünf spekuliert. Am zweiten Tag habe ich dann aber fast fehlerfrei geturnt, während bei den anderen Turnern nicht alles rund lief. Und plötzlich war ich Dritter im Mehrkampf, was mir eigentlich fast noch mehr bedeutet als der Meistertitel am Barren.

Deutscher Meister am Barren hört sich aber auch nicht soooo schlecht an 😉 Kann man sagen, dass der Barren dein Lieblingsgerät ist?

Mika Wagner: (lacht) Nein, im Gegenteil. Der Barren war eigentlich das letzte Gerät, bei dem ich gedacht hatte, dass ich mal einen Titel gewinnen würde. Mein Lieblingsgerät ist das Reck. Ich hatte am Barren eine relativ einfache Übung, die ich aber sehr sauber und fehlerfrei geturnt habe. Das hat für den Meistertitel gereicht.

Wie war es eigentlich rückblickend für dich, mit 13 Jahren von der vertrauten Umgebung weg nach Berlin zu ziehen?

Mika Wagner: Am Anfang war das tatsächlich sehr schwierig. Ich hatte dort aber Milan Hosseini und Daniel Wörz, die ich durch die TG Böckingen schon lange kannte und die mir beim Einleben geholfen haben. Je mehr Leute ich dann kennengelernt habe, desto besser wurde es. Inzwischen bin ich nur noch ganz selten in Heilbronn. Meist kommen meine Eltern nach Berlin und besuchen mich dort.

Und wie läuft es mit der Schule?

Mika Wagner: Ich habe jetzt die zehnte Klasse abgeschlossen und stehe vor der Wahl, ob ich noch die drei Jahre bis zum Abi durchziehe oder mein Fachabitur und danach eine Ausbildung bei der Bundespolizei mache.

Was sind deine sportlichen Ziele?

Mika Wagner: Ganz klar die Teilnahme an den Olympischen Spielen, wie vermutlich bei jedem Turner. 2028 ist eher noch unrealistisch, da ich dann erst 21 bin. Aber 2032 in Brisbane wäre ich gerne dabei.