Juliane Aschenbrenner & Daniel Lepski: Erste Deutsche Meister des ATC Blau-Gold
Mit dem Gewinn der Deutschen Juniorenmeisterschaft in den Standardtänzen haben Juliane Aschenbrenner und Daniel Lepski vom ATC Blau-Gold in der TSG Heilbronn 2016 den größten Erfolg der 56-jährigen Vereinsgeschichte erzielt. Doch die beiden 16-jährigen Gymnasiasten stehen erst am Anfang ihrer Laufbahn und wollen mehr. Wir haben uns mit den beiden unter anderem über ihre Ziele unterhalten.
Fotos: Marcel Tschamke

Autor: Ralf Scherlinzky


Mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels habt ihr beim ATC Blau-Gold Geschichte geschrieben. War das von Anfang an euer Ziel?
Juliane Aschenbrenner: Natürlich haben wir auf die Deutsche Meisterschaft gezielt hingearbeitet und ziemlich lange dafür trainiert. An dem Tag selbst haben wir uns aber nicht unter Druck gesetzt. Wichtig war uns, dass wir alles geben und unsere Leistung abrufen. Und wenn das dann klappt, ist es umso schöner.
Wie groß ist dabei der Trainingsaufwand, den ihr Woche für Woche bringen müsst?
Daniel Lepski: Vor großen Turnieren trainieren wir fünf bis sechsmal pro Woche für zwei bis drei Stunden, und in den Ferien sind wir auch öfter mal zum Training in Italien. Zwischendurch gibt es aber auch Phasen, in denen wir nur viermal in der Woche trainieren.
Wie lässt sich dieser hohe Trainingsaufwand mit Schule und Freizeit verbinden? Es geht ja bei euch beiden auch so langsam in Richtung Abitur…
Juliane Aschenbrenner: Klar, es ist schon schwer und man hat wenig Freizeit. Aber wenn man sich für diesen Weg entschieden hat, dann bekommt man das auch hin. Außerdem werde ich von meiner Schule entsprechend unterstützt. Die Lehrer und meine Mitschüler stehen alle hinter mir. Sie finden es alle gut, was wir machen.
Daniel Lepski: Bei mir weiß die Hälfte meiner Klasse gar nicht, dass ich tanze. Sie sind dann teilweise ganz schön überrascht, wenn sie mich mal tanzen sehen. Das erwarten wohl die Wenigsten von mir.
Juliane Aschenbrenner: In meinem Freundeskreis ist es auch so, dass es zwar alle toll finden, wie ich tanze – aber selber machen würde es niemand von ihnen. Allgemein wird der Tanzsport eher etwas kritisch gesehen. Sie halten sich lieber an andere Sportarten.
Wie kommt man eigentlich zum Tanzsport – und hab ihr gleich zusammen angefangen?
Juliane Aschenbrenner: Ich bin ganz in der Nähe der Alten Kelter in Sontheim, in der wir unseren Trainingsraum haben, aufgewachsen und kannte die Trainerin. Da habe ich als Kind manchmal beim Training zugeschaut und mir gesagt, das will ich auch.
Daniel Lepski: Wir haben nicht von Anfang an zusammen getanzt. Ich hatte davor eine andere Tanzpartnerin, und auch Juliane hatte einen anderen Partner. Dann hat uns irgendwann unsere Jugendwartin zusammengebracht, und das klappt bis heute sehr gut.
Ist es für zwei Achtjährige schwierig sich aneinander zu gewöhnen, wenn es heißt, dass sie ab sofort zusammen tanzen sollen?
Juliane Aschenbrenner: In dem Alter denkt man noch nicht viel darüber nach. Man macht es einfach und wächst rein. Inzwischen tanzen wir jetzt schon seit acht Jahren zusammen und sind quasi wie Geschwister miteinander aufgewachsen. Man sieht sich fast jeden Tag und es wird zur Normalität.
Wenn nun im April die Deutschen Meisterschaften in Heilbronn stattfinden, ist das dann für euch ein Highlight?
Juliane Aschenbrenner: In jedem Fall! Da kommen ja die ganze Familie und die Freunde, das ist nochmal etwas ganz anderes als wenn wir woanders in Deutschland sind. So ein gewisser Druck ist da schon da. Deshalb bereiten wir uns auch jetzt schon darauf vor.
Welche Chancen rechnet ihr euch aus? Ihr seid ja 2017 altersmäßig von der Junioren- in die Jugendklasse aufgestiegen und hattet dort als eines der jüngsten Paare bei der DM in der Kombination über zehn Tänze gleich den dritten Platz erreicht.
Daniel Lepski: Wir wollen in jedem Fall unter die besten sechs kommen und im Idealfall auch gewinnen. Denn als beste Deutsche würden wir uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Das ist unser großes Ziel, und wir werden auch nicht aufgeben, bis wir es erreicht haben. Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann eben im nächsten Jahr.
Juliane Aschenbrenner: Bei unserer Deutschen Meisterschaft 2016 hatten wir hierbei Pech – denn da hatte die Weltmeisterschaft vor der Deutschen stattgefunden, sonst wären wir da schon bei der WM gewesen.
Wir wünschen euch für euer Vorhaben viel Erfolg und werden euch im April vor Ort in der Halle die Daumen drücken.

