Jubiläum der Pink Pearls: 5 Jahre Paddeln gegen Brustkrebs

Autor: Ralf Scherlinzky

26. April 2020

„Eigentlich hatten wir vor, im Sommer eine große Fünfjahresfeier zu machen, aber diesen Plan haben wir recht schnell auf Eis gelegt, als es mit Corona losging. Wir schauen erstmal, wie sich alles weiter entwickelt“, berichtet Lea Simon.

2015 hatte die Sozialpädagogin ihre Bachelorarbeit über das Thema „Pink Paddler“ geschrieben, eine internationale Bewegung mit Drachenbootgruppen von Frauen und Männern mit Brustkrebs. In diesem Zuge reifte die Idee, selbst eine solche Gruppe ins Leben zu rufen. „Am 25. April 2015 haben wir eine Einführungsveranstaltung mit Schnupperpaddeln veranstaltet, zu der gleich 20 Leute gekommen sind“, erzählt die Organisatorin. „Bei dem großen Interesse war schnell klar, dass es nicht bei dieser einen Veranstaltung bleiben würde. Deshalb haben wir, damals noch unter der Regie des SV Union Böckingen, die Pink Pearls gegründet.“

2018 sind die Pink Pearls zur TSG Heilbronn gewechselt, bei deren Bootshaus am Wertwiesenpark sie heimisch wurden. Inzwischen zählt die Drachenboot-Gruppe 33 Mitglieder, die regelmäßig zum Paddeln kommen – darunter einige, die bereits bei der Premiere 2015 im pinken Boot mit dem Drachenkopf saßen.

Zum eigentlichen Grundgedanken, Paddeln als Rehamaßnahme nach einer Brustkrebserkrankung, hat sich mit der Zeit auch ein gewisser Wettbewerbsgedanke entwickelt. Lea Simon: „Wir fahren regelmäßig zu Regatten mit anderen Pink Paddler-Gruppen. Da gibt es dann schon ein ordentliches Kräftemessen.“

Amsterdam, Hamburg, die Saarschleife, der Wannsee in Berlin – die Pink Pearls sind gut unterwegs. 2019 hatte der Deutsche Kanuverband für die rund 20 Drachenbootgruppen, die in den letzten Jahren bundesweit entstanden sind, in Wiesbanden den Pink Cup veranstaltet. 2020 hätte er in Wolfsburg stattfinden sollen.

„Dieses Jahr wollten wir auch noch nach Österreich fahren, um in Osttirol auf 2.000 Metern Höhe bei der höchsten Drachenbootregatta der Welt mitzufahren. Auch das hat Corona leider verhindert“, so Lea Simon.

Doch die Pink Pearls lassen sich durch die momentane Situation nicht entmutigen. Zu wertvoll ist die Wirkung des Paddelns als Rehamaßnahme nach Brustkrebs, wie Lea Simon erklärt: „Die Paddelbewegungen fördern den Lymphdrüsenabfluss, so dass Lymphödeme verhindert werden können. Dies mindert wiederum die Gefahr einer Wiedererkrankung an Brustkrebs. Wir sind als Rehasport-Angebot anerkannt, so dass unsere Teilnehmerinnen mit einem Rehasport-Rezept von ihrem Arzt zu uns kommen und mit den Pink Pearls auf dem Wasser paddeln gehen können.“