Heilbronn Squash Open am 21./22. April

Autor: Michael Roll

23. April 2018

Bereits zum achten Mal finden am Wochenende 21./22. April im Obereisesheimer Happy Match die Heilbronn Squash Open statt.

Das Turnier gehört zu den neun größten Ranglistenturnieren in Deutschland. „Mit 2.500 Euro Preisgeld gehören wir zwar nicht zur höchsten Kategorie, dennoch treten von den Top10-Spielern in Deutschland jedes Jahr fünf oder sechs hier an“, beschreibt Stefan Rodekurth, Sportwart der Heilbronner HOTSOX, das erwartete Turnierfeld. Er selbst, aktuell die Nummer 20 der deutschen Rangliste, wird im Hauptfeld an den Start gehen.

Dennoch schätzt der 30-Jährige seine Siegchancen „in diesem hochklassigen Feld sehr gering“ ein. Über zwei Tage werden mehr als 80 Männer und Frauen in verschiedenen Feldern auf den insgesamt sieben Squash-Courts gegeneinander antreten.

„Wir spielen immer in 16er-Feldern, so dass nach der deutschen Rangliste die besten 16 gemeldeten Spieler im A-Feld den Turniersieg untereinander ausmachen.“ Samstags sind gegen 17.30 Uhr die Halbfinalspiele geplant, „auch wenn bei einem „Best of 5“-Modus der Zeitplan schwer zu schätzen ist“.

Gespielt wird immer bis elf auf drei Gewinnsätze. Die Pläne, das Turnier weiter hochzustufen, sieht Rodekurth mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Wir stemmen das Turnier bislang vor allem durch Manpower, so dass die Sponsorengelder komplett für das Preisgeld draufgehen. Wir bräuchten aber dringend weitere Sponsoren, um das realisieren zu können, jedoch ist auch meine Zeit begrenzt“.

Ebenfalls bei den Squash-Open am Start ist Nina Kästner, das größte Talent des Vereins. „Nina wird bei den Frauen mitspielen, auch wenn Siegchancen bei den Aktiven sehr gering sind. Sie hat allerdings eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht“, schwärmt Rodekurth über die Qualitäten der 16-jährigen Erlenbacherin.

In der Tat scheint das Jahr 2018 ihr Jahr zu werden. Dass sie bei den Aktiven mithalten kann, bewies die Realschülerin bereits im Februar bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg, als sie einen überragenden 14. Platz erreichen konnte. Anfang März erklomm Kästner beim Jugendranglistenturnier in Böblingen sogar das Podest und holte Bronze. Ihre größte Prüfung hat sie allerdings schon einen Tag vor dem Turnier, wenn in Baden-Württemberg die Realschulabschlussprüfung in Mathematik auf dem Plan steht. „Mathe liegt mir, der Fokus liegt definitiv auf meinen Prüfungen. Das Training hilft mir, beim Lernen einen klaren Kopf zu behalten“, so das 16-jährige Nachwuchstalent.

Sportlich läuft es bei den HOTSOX auch im Ligabetrieb sehr gut. Die erste Männermannschaft ist erneut Oberligameister geworden und hätte das sportliche Aufstiegsrecht in die Bundesliga. Doch die HOTSOX werden auf das Recht verzichten. „Wir haben zwei Jahre Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt, doch es fehlt uns der Etat, um Startgelder und höhere Kosten zu stemmen. Es waren zwei schöne Jahre, doch uns fehlt einfach die Manpower in der Sponsorenakquise, um das Abenteuer Bundesliga weiter verfolgen zu können“, erteilt Rodekurth dem Aufstiegsgedanken eine klare Absage.

Dabei beziffert er den fehlenden Betrag auf ca. 7.000 bis 8.000 Euro pro Jahr, um einen Bundesligakader mit vier Spielern zu finanzieren. Vor allem, da der Ligabetrieb in der Einzelsportart Squash eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Mit der Mannschaft, die dieses Jahr den Titel in der Oberliga geholt hat, würde man zwar „wahrscheinlich nicht absteigen“, aber wirklich konkurrenzfähig sei man noch nicht, so dass Verstärkungen kommen müssten. Vor allem da man Stefan Sacher ersetzen muss, der als Berufssoldat durch einen Auslandseinsatz für die kommende Saison ausfällt. Sacher hatte in der vergangenen Oberligasaison alle Spiele gewonnen.

Hilfreich ist für die HOTSOX dabei auch die Partnerschaft mit dem SQCP Kriens aus der Schweiz. „Über unseren Spieler Patrick Miescher haben wir mit Kriens einen starken Partner aus der Nähe von Luzern an unserer Seite.“ Rodekurth unterstreicht die Wichtigkeit der Partnerschaft: „Wir sind nicht nur sportliche Partner sondern auch sehr gut befreundet. Wir freuen uns jedes Jahr unser Trainingslager in Kriens abzuhalten.“

Nützlicher Nebeneffekt ist die Abstellung von Nachwuchsspielern aus Kriens für die Oberligamannschaft der HOTSOX. In der vergangenen Saison bewies Roman Allinckx mit nur einer Niederlage als U21-Spieler schon seine Klasse. Und so senden die Schweizer immer wieder eine willkommene Verstärkung ins Unterland. Ob es an der familiären Atmosphäre und dem mannschaftlichen Zusammenhalt bei den HOTSOX liegt?

Fotos: Marcel Tschamke