Grosse Hilfe für kleine Helden: „Die Spendengelder kommen zu 100 Prozent dort an, wo sie benötigt werden!“

Im Rahmen des Klinikbesuchs der RED DEVILS haben wir uns mit Ralf Klenk, dem Gründer der Kinderklinikstiftung „Große Hilfe für kleine Helden“, über die Stiftung, kritische Stimmen sowie den Heilbronner Sport unterhalten und haben dabei interessante Aspekte kennengelernt.

Foto: RED DEVILS

Autor: Ralf Scherlinzky

27. Januar 2019

Was bedeutet es für die Siftung, wenn sich neben vielen anderen Organisationen auch der Heilbronner Sport für sie einsetzt?
Ralf Klenk: Spendenaktionen aus dem Sport haben für uns einen sehr hohen Stellenwert! Es gibt für eine Organisation keine höhere Auszeichnung, als wenn ein Verein, der selbst auch immer um Sponsoren kämpfen muss, es für wichtig erachtet, die gute Sache zu unterstützen. Und ich ziehe meinen Hut davor, wenn Leistungssportler anderen Menschen aus der Region die Hand reichen, denen es nicht so gut geht. Das ist eine tolle Sache!

Die Stiftung „Große Hilfe für kleine Helden“ ist schnell gewachsen und arbeitet nicht nur mit Ehrenamtlichen. Bedeutet dies, dass die Spenden zum Teil auch in die Verwaltung fließen und nicht zu hundert Prozent dort ankommen, wo sie benötigt werden?
Ralf Klenk: Nein, das ist ein Trugschluss, mit dem wir leider oft zu kämpfen haben. Die Spendengelder kommen zu 100 Prozent dort an, wo sie benötigt werden. Bei einer Stiftung gibt es ein langfristig angelegtes Stiftungskapital, das vergleichbar ist mit dem Stammkapital einer GmbH und das nicht verbraucht werden darf. Dieser Grundstock ist so angelegt, dass er Erträge erwirtschaftet. Zudem bekommen wir immer wieder Zustiftungen, die den Stiftungsstock erhöhen. Diese Erträge aus dem Stiftungskapital gehen in die operativen Tätigkeiten. Daraus werden die Mitarbeiter bezahlt, und so können wir gewährleisten, dass Spenden komplett in unsere Klinikprojekte fließen.

Was sagen Sie zu Stimmen, die behaupten, dass die Stiftung von allen Seiten öffentlichkeitswirksam mit Spenden bedacht wird, dadurch salopp gesagt „eh schon zu viel Geld hat“ und eigentlich gar keine weiteren Spenden benötigt?
Ralf Klenk: Das ist ein Gedanke, der extrem weh tut. Denn in Wirklichkeit haben wir viel zu wenig Geld. Es stehen noch zahlreiche Projekte in der Warteschleife, mit denen wir so viel Gutes für Kinder und Familien aus der Region tun könnten. Wir haben zudem 18 laufende Projekte in der Kinderklinik, für die allein ein jährlicher Bedarf von über 500.000 Euro besteht, um sie überhaupt aufrecht erhalten zu können. Das ist schon eine große Herausforderung, solche Beträge mit Spenden zu finanzieren. Und damit halten wir gerade mal den Status Quo und haben beispielsweise noch keine neuen Geräte angeschafft. Die Stimmen, von denen Sie sprechen, nehmen wir aber absolut ernst und werden künftig in der Öffentlichkeit transparenter machen, was genau mit dem Geld passiert.

Was wünschen Sie sich vom Heilbronner Sport?
Ralf Klenk: Dass sich noch mehr Vereine sozial engagieren. Sie unterstützen mit den Spenden ja nicht die Stiftung selbst, sondern über uns Familien aus der Region und deren Kinder. Und diese sind letztendlich diejenigen, die in der Zukunft unsere Stadt gestalten werden.