Feste für die Finanzierung – Vereine benötigen zusätzliche Einnahmen

Oft werden Sportvereine in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Wirtschaft schwächelt und Sponsoren ihre Engagements verkleinern. Reichen die Einnahmen durch Sponsoring, Eintrittsgelder und Mitgliedsbeiträge nicht mehr aus, müssen sich Vereine zusätzliche Einnahmequellen suchen. Über dieses Thema hatten wir uns in den letzten Monaten schon mehrfach mit Matthias Künzel, Leiter der Handballspielgemeinschaft (HSG) Heilbronn, unterhalten. Jetzt, nach dem HSG-Fasching in der Gemeindehalle Frankenbach, haben wir das Thema nochmal gemeinsam diskutiert – diesmal in Form dieses kleinen Magazinbeitrags.

Autor: Ralf Scherlinzky

29. April 2024
Die Faschingsveranstaltung mit 400 Besuchern trägt knapp
zehn Prozent zum Saisonetat der HSG Heilbronn bei.

Foto: privat

Der HSG-Fasching 2024 ist Geschichte. Wie lief es für euch?                                                                                                                                                                                                                  Matthias Künzel: Es ist super gelaufen. Die Veranstaltung war mit 400 Besuchern komplett ausverkauft, die Stimmung war den ganzen Abend über klasse und wir hatten am Ende ein Plus in Höhe eines mittleren vierstelligen Euro-Betrags.

Das ist natürlich eine ganze Menge. Lässt es sich in einer Prozentzahl ausdrücken, wieviel diese Einnahmen von eurem Saisonetat ausmachen?
Matthias Künzel: Man kann ganz grob sagen, dass wir mit dem Fasching nicht ganz zehn Prozent unseres Saisonetats bestreiten. Der Fasching allein reicht aber noch bei weitem nicht aus, um neben Sponsoring, Eintrittsgeldern und Mitgliedsbeiträgen den Etat stemmen zu können. Deshalb sind wir noch bei einigen weiteren Veranstaltungen aktiv, wie zum Beispiel bei unserem Vatertagsfest am 9. Mai vor der Neckargartacher Neckarhalle, beim Trollinger Marathon oder beim Mitarbeiterfest der Firma Marbach.

Für solche Veranstaltungen benötigt ihr dann jeweils auch einige ehrenamtliche Helfer…
Matthias Künzel: Das ist richtig. Allein beim Fasching waren inklusive Auf- und Abbau rund 40 Helfer im Einsatz, wobei wir zusätzlich auch Unterstützung vom Hefekommando e.V. hatten.

Wir vermuten mal, dass es nicht allzu einfach ist, im Verein Helfer für solche Arbeitseinsätze zu bekommen, oder?
Matthias Künzel: Stimmt, es wird immer schwieriger, die nötigen Leute zusammenzukriegen. Eigentlich sind es meist dieselben, die sich melden. Ich bekomme nicht selten Antworten wie „Schon wieder schaffen? Ich bin hier zum Handballspielen, nicht zum bewirten“. Dass aber gerade solche Veranstaltungen mit ihren Arbeitseinsätzen zwingend notwendig sind, damit sie überhaupt bei uns Handball spielen können, wollen sie oft nicht verstehen. Deshalb ist mir auch dieser kleine Magazinbeitrag hier wichtig: Ich möchte die Mitglieder aller Sportvereine dafür sensibilisieren und dazu motivieren, auch abseits der Sportplätze ihre Vereine zu unterstützen