Eduard Popp in der „Blase von Belgrad“

Autor: Ralf Scherlinzky

24. Februar 2021

Als der Lockdown im Dezember gerade so richtig auf Touren gekommen und das Reisen in Europa weitgehend eingeschränkt worden war, machte sich Eduard Popp auf die Reise nach Belgrad. Der Ringer der RED DEVILS Heilbronn reiste mit der Nationalmannschaft des Deutschen Ringer-Bundes zum „Individual World Cup 2020“, wo er zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder einen Wettkampf bestreiten konnte.

Bereits im Vorfeld hatte es im Trainingslager einen Corona-Fall im Team gegeben, woraufhin die ganze Nationalmannschaft erstmal sicherheitshalber in Quarantäne versetzt worden war. „Wir wurden alle gleich getestet und konnten dann die Quarantäne wieder verlassen“, berichtet der Olympia-Fünfte von 2016.

48 Stunden vor der Anreise nach Belgrad hatten alle Athleten erneut einen PCR-Test machen müssen, den sie beim Wettkampfbüro vorlegen mussten, um sich dann gleich nach einem weiteren Schnelltest ins Hotel begeben zu können. „Ich war dabei erstaunt, dass sich an den Flughäfen sowohl in Deutschland als auch in Serbien niemand für unsere Tests interessiert hatte. Es gab keine Kontrollen“, erzählt er.

In Belgrad selbst dagegen befanden sich die Sportler tatsächlich in der sprichwörtlichen Blase. „Wir durften Hotel, Shuttlebus und Halle nicht verlassen, was aber kein Problem war, denn es war ja zu unserer eigenen Sicherheit. So brauchte ich mir auch in meinen Kämpfen gegen die Gegner aus Indien und Aserbaidschan keine Gedanken zu machen – denn ich wusste, dass sie genauso negativ waren wie ich selbst“, so Eduard Popp.

Sportlich lief es für den 29-Jährigen dagegen alles andere als rund: Bereits im Viertelfinale fing er sich eine Schulter-Niederlage ein und musste erkennen, wie sehr sich doch Training und Wettkampf unterscheiden.