Eduard Popp holt EM-Bronze

Endlich! Am 24. April 2021, knapp zwei Monate vor seinem 30. Geburtstag, hat Eduard Popp das geschafft, was ihm in all den Jahren zuvor verwehrt geblieben war: Mit dem dritten Platz bei der Europameisterschaft in Warschau gewann er seine erste Medaille bei einem internationalen Großereignis. Wir haben direkt am nächsten Morgen mit dem noch etwas müden Schwergewichts-Ringer gesprochen…

Fotos: privat

Eddi, herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille. Wie hast du in der Nacht nach dem Erfolg geschlafen?

Eduard Popp: Ehrlich gesagt konnte ich fast gar nicht schlafen. Bis nachts um zwei Uhr habe ich Glückwünsche beantwortet und der Puls war danach noch so hoch, dass ich bis mindestens fünf Uhr wach war.

Die Last, die von dir abgefallen ist, muss mindestens 130 Kilogramm schwer gewesen sein…

Eduard Popp: Absolut. Ich hatte im Vorfeld des Kampfes um Platz drei eine riesige Last gespürt. Von außen wurde mir ja der Stempel vom „ewigen Fünften“ aufgedrückt, und das ist im Hinterkopf immer da gewesen. Mittags wurde dann der Gegner ermittelt, der auch nicht wirklich ein Wunschgegner war. Gegen ihn hatte ich auch schon mal überhöht verloren. Der Kampf war ja dann auch erst recht spät abends, dadurch stieg der Druck noch weiter. Ich habe die Zeit mit Spazierengehen überbrückt. Dabei konnte ich wieder etwas runterkommen.

Was hat der Sieg dann letztendlich mit dir gemacht?

Eduard Popp: Ich bin total erleichtert und glücklich, dass ich die Medaille in den Händen habe. Dass es jetzt gerade im olympischen Jahr geklappt hat, ist umso schöner und gibt mir nochmal einen enormen Auftrieb für die Olympischen Spiele in Tokio.

Wie lief das Turnier vor Ort ab? In Corona-Zeiten müssen ja viele Vorgaben eingehalten werden…

Eduard Popp: Die EM war top organisiert, die Abläufe waren auf die Minute genau durchgetaktet und die Veranstalter haben es geschafft, größere Ansammlungen zu vermeiden. Wir wurden alle mehrfach in einem zum Testzentrum umfunktionierten Konferenzraum getestet und haben uns zu jedem Zeitpunkt sicher gefühlt.