Daniel Fischbuch: Eishockey-Vizeweltmeister aus der Region

Wir schreiben Pfingstsonntag, den 28. Mai 2023. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht nach einem sensationellen 4:3-Overtimesieg vom Vortag gegen die USA im Finale um die Weltmeisterschaft im finnischen Tampere.

Am Ende heißt es im Endspiel zwar 5:2 für Rekordweltmeister Kanada, doch haben sich die deutschen Kufencracks durch das überragende WM-Turnier trotz der finalen Niederlage zu Legenden gemacht. Mittendrin: Daniel Fischbuch. Der 29-jährige, aus Stein am Kocher stammende Außenstürmer erzielte sowohl im Halbfinale gegen die USA als auch im Finale gegen Kanada jeweils das 2:1.

Wir haben mit „Fischi“, der zur neuen DEL-Saison von der Düsseldorfer EG zu den Adlern Mannheim wechselt, über seine WM-Erlebnisse gesprochen.

Autor: Ralf Scherlinzky

26. Juli 2023

Fischi, Ihr habt mit der WM-Silbermedaille von Tampere deutsche Eishockey-Geschichte geschrieben. Wie lange hat es gedauert, bis du dies realisiert hast?

Daniel Fischbuch: Ehrlich gesagt hat es gar nicht so lange gedauert. Ich würde sagen, kurz nachdem ich die Medaille wirklich in der Hand hielt und wir gemeinsam in der Kabine waren…

Gab es einen „turning point“, ab dem ihr nach den drei Niederlagen zum Turnierstart daran geglaubt habt, dass ihr noch eine richtig gute WM spielen könnt?

Daniel Fischbuch: Wir haben nie an unserem Team bzw. an unseren Qualitäten gezweifelt. Ganz im Gegenteil – uns war bewusst, dass die ersten drei Spiele direkt gegen die Top-Teams der Welt waren und wir in diesen Partien trotz der Niederlagen stark gespielt haben. Wir haben gegen Schweden, Finnland und die USA jeweils mit nur einem Tor verloren und mit ein bisschen Glück hätten wir schon da die ersten Punkte mitnehmen können. Daher hatten wir von Anfang an das ganze Turnier über viel Selbstbewusstsein und haben an uns und unsere Stärken geglaubt.

Was war dein persönliches WM-Highlight?

Daniel Fischbuch: Der Moment, in dem wir wirklich den Einzug ins Finale geschafft haben, war unbezahlbar und irre zugleich. Da bekomme ich immer wieder Gänsehaut, wenn ich jetzt noch zurückdenke. Aber auch mein Tor im Finale war ein schöner persönlicher Moment.

Du bist jetzt von der Düsseldorfer EG zu den Adlern Mannheim gewechselt. Was waren die Gründe dafür, dass ihr die Heimat deiner Frau verlassen habt?

Daniel Fischbuch: Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Adlern Mannheim und wollte mich vor eine neue sportliche Herausforderung stellen – mit dem ganz klaren Ziel, um den Titel zu kämpfen und Deutscher Meister zu werden. Meine Familie unterstützt mich dabei und wir genießen jedes neue Abenteuer gemeinsam.

Habt ihr euch in Mannheim inzwischen schon eingelebt?

Daniel Fischbuch: Wir sind aktuell mitten im Umzug. Ich kenne die Gegend ja noch aus meiner Jugend, als ich von 2007 bis 2009 beim Mannheimer ERC und den Jungadlern gespielt habe. Auch meine Familie und viele meiner Freunde leben nicht weit von Mannheim in der Region Heilbronn.