BSG Neckarsulm – Special Olympics Winterspiele 2024

Bei der BSG stand neben dem Sport auch der Spaß im Vordergrund.

Fotos: privat

Bei den Special Olympics Winterspielen 2024 stellte die Behindertensportgemeinschaft (BSG) Neckarsulm wieder einmal unter Beweis, was Inklusion bedeutet.

Mit rund 30 Athletinnen und Athleten, Unified-Partnern (Sportlerinnen und Sportlern ohne Behinderung) und Betreuern war das Team ins thüringische Oberhof gefahren, um sich mit der sportlichen Konkurrenz aus anderen Bundesländern zu messen.

„Natürlich haben wir wieder eine ganze Ladung Medaillen gewonnen, aber das ist gar nicht unbedingt das, um was es uns geht“, sagt die BSG-Vorsitzende Heike Acker.

„Vielmehr hatten wir an den Tagen in Oberhof alle zusammen – Menschen mit und ohne Behinderung – so viel Spaß wie nie. Eine Helferin vor Ort, die wir bei den Winterspielen 2022 in Berchtesgaden kennengelernt hatten, hat uns sofort wiedererkannt und schon von weitem zugerufen, dass da die Partytruppe wieder kommt.“

 

Im Schneeschuhlaufen stellte die BSG das größte Team.

Trotz allem Spaß ging es bei den Winterspielen natürlich hauptsächlich um die sportlichen Leistungen. Hier stellt Heike Acker besonders den 29-jährigen Langläufer Julian Straubinger heraus, der über 7,5 und 10 Kilometer die Silbermedaille gewann: „Julian hat mit Kevin Burba einen großen Konkurrenten. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden in Garmisch lag er noch einige Minuten hinter ihm. Er hat inzwischen aber so gut trainiert, dass er ihm diesmal schon enger auf die Pelle gerückt ist. Wenn es so weitergeht, hat er ihn bis zu den Winter-Weltspielen in Turin 2025 eingeholt.“

Auch von Rozaliya und Danyeel Khudeeda zeigt sich Heike Acker einmal mehr begeistert.

„Die beiden sind so unglaublich sportlich. Du kannst sie in sämtlichen Sportarten an den Start lassen und sie würden überall Medaillen holen“, strahlt die BSG-Vorsitzende.

Vor allem bei den Wettbewerben im Schneeschuhlaufen, wo die BSG die größte Gruppe aller teilnehmenden Vereine und Einrichtungen stellte, konnten die beiden, zusammen mit über 20 weiteren Vereinskolleginnen und -kollegen, überzeugen.

Insgesamt standen die BSGler 15 mal in den unterschiedlichen Klassen der verschiedenen Distanzen auf dem Siegertreppchen.

„Leider gab es aber auch einige Disqualifikationen“, bedauert Heike Acker.

Der Grund: Eine Special Olympics-Regel, die besagt, dass die Zeiten aus den anfänglichen Klassifizierungsläufen in den Finalläufen um höchstens 15 Prozent übertroffen werden dürfen.

„Dazu muss man wissen, dass die Sportlerinnen und Sportler bei den Vorläufen in Leistungsklassen eingeteilt werden, in denen sie dann in den jeweiligen Finals um die Medaillen kämpfen.

Es gab in der Vergangenheit leider Trainer, die ihren Athleten gesagt haben, dass sie im Vorlauf langsamer rennen sollen, damit sie in die schwächere Gruppe kommen, wo sie dann locker Medaillen gewinnen können.

Die Regelung hat also schon ihren Sinn, auch wenn die Sportler sie oft nicht verstehen und zum Teil für tatsächliche Leistungssteigerungen bestraft werden“, so Heike Acker.

Insgesamt, so die BSG-Macherin weiter, habe man die Region Heilbronn/Neckarsulm bei den Winterspielen wieder richtig gut vertreten.